DFB-Pokal-Halbfinale, ein ausverkauftes Volksparkstadion, dazu das Nordderby – bei vielen alteingesessenen Fußballfans, die es mit Werder halten, kommen da sofort Assoziationen zu einem gewissen Elfmeterschießen. Rund 16 Jahre nach dem legendären Aufeinandertreffen der Vereine wiederholt sich das Duell unter anderen Voraussetzungen im Frauenfußball. Anpfiff am Sonntag ist um 15.30 Uhr.
Werder gegen Hamburg vor Rekordkulisse
Im Volksparkstadion wartet auf die Bremerinnen eine Rekordkulisse. 57.000 Tickets wurden im Vorfeld der Partie verkauft. Sie wird damit in die Geschichte als meistbesuchte Partie des deutschen Frauen-Vereinsfußballs eingehen. Die bisherige Bestmarke lag bei 44.800 Fans – wohlgemerkt beim DFB-Pokalfinale 2023 in Köln.
Genau dorthin will Werder in diesem Jahr auch. Es wäre ein historischer Erfolg für die Grün-Weißen ins Endspiel einzuziehen. Mögliche Gegner sind der Liga-Primus Bayern München und die TSG 1899 Hoffenheim, die bereits am heutigen Samstag ihr Halbfinale austragen.
Dafür muss sich das Team rund um Werder-Kapitänin Lina Hausicke im Vergleich zur letzten Partie allerdings Steigern. Mit 0:6 unterlagen die Frauen auswärts bei Bayer Leverkusen. „Eine verdiente Niederlage, aber ich kann das sehr gut einordnen,“ sagte Trainer Thomas Horsch im Nachgang der Partie.
Mühlhaus gegen ihren alten Arbeitgeber
Speziell für Stürmerin Larissa Mühlhaus dürfte die Partie eine ganz besondere werden. Die gebürtige Hamburgerin, spielte in der vergangenen Saison noch beim HSV. „Es wird ein unglaubliches Spiel werden, meine Freunde und Familie sind da und im Stadion, das wird einmalig“, erklärt Mühlhaus. Zuhause fühlt sich die Stürmerin derzeit aber in Bremen: „Ich wurde sehr gut aufgenommen und habe hier viele neue Freunde hier gefunden.“ Mit sechs Toren ist Mühlhaus Top-Stürmerin der Grün-Weißen.
Ähnlich wie die Herren-Mannschaft sind die Rothosen derzeit auf Aufstiegskurs. Trotz des Liga-Unterschieds erwartet Mühlhaus keine leichte Aufgabe. „Wir spielen unser Spiel und schauen auf uns, nur das können wir beeinflussen.“ Für Horsch wäre ein Finale das Ende einer bewegten Trainer Karriere beim SVW. Nach fünf Jahren und dann über 100 Spielen an der Seitenlinie verlässt er Bremen. Sein Ziel ab Juni ist noch unklar, am Sonntag heißt es aber: ins Finale nach Köln.
Die Partie zwischen dem HSV und Werder ist kostenlos unter zdf.de im Stream zu sehen.