Insbesondere wenn das Alter oder andere körperliche Faktoren eine Rolle spielen, kann das Busfahren beschwerlich sein. Auch Menschen mit Rollator oder Mütter mit Kinderwagen sind oft auf Hilfe beim Ein- und Aussteigen angewiesen. Die Vegesacker Linksfraktion fordert nun in einer Erklärung die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) auf, das Unfallrisiko für diese Menschen zu minimieren.
„Ich habe oft beobachtet, dass der Einstieg in den Bus zu hoch ist, Senioren fallen fast schon hinein“, sagt Britta Littke-Skiera, Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung, Kultur, Wirtschaft und Tourismus im Beirat Vegesack. Die Busfahrer bemühen sich laut Littke-Skiera zwar, indem sie die Busse absenken, der Spalt zwischen Fahrzeug und Bordstein sei aber meist noch zu groß oder die zu überwindende Stufe zu hoch.
Busse werden auf Anforderung abgesenkt
„Wir verlangen, dass die Busse immer abgesenkt werden und die Fahrer ein Auge auf ein- und aussteigende Personen haben“, so Littke-Skiera weiter. Zur Not müsse der Fahrer helfen. Man müsse sich zudem auf die Kunden einstellen, die immer älter werden und Innovationen in diesem Bereich im Auge behalten und einsetzen.
Die Niederflurbusse der BSAG verfügen über einen so genannten Luftbalg. Dieser sorgt dafür, dass das Fahrzeug abgesenkt werden kann, um einen Ein- und Ausstieg zu erleichtern. Die Balge werden mittels Kompressoren mit Luft gefüllt und müssen während der Fahrt immer „oben“ sein.
„Die Busse werden nur auf Anforderung abgesenkt. Dafür gibt es in vielen Fahrzeugen Taster an den Sitzen, die für mobilitätseingeschränkte Menschen eingerichtet sind. Der Fahrer erhält so ein Signal“, erklärt Andreas Holling, Sprecher der BSAG.
Heben und Senken der Fahrzeuge kostet Zeit
Wenn solche Taster nicht vorhanden sind, sind alle Fahrer dazu angehalten, die Fahrzeuge abzusenken, wenn ein Fahrgast erkennbar Bedarf dazu hat oder den Fahrer anspricht. „Die Vorgabe besagt, dass alle Menschen mit offensichtlichen Beeinträchtigungen oder sperrigen Dingen wie Rollatoren oder Kinderwagen leicht ein- und aussteigen müssen“, so Holling weiter.
Wenn jedoch die Notwendigkeit nicht gegeben sei, koste das Senken und Heben des Busses an jeder Haltestelle Zeit, die sich in Summe auf den ganzen Fahrplan auswirke. „Für zahlende Kundschaft muss auch bei Zeitverlust ein Absenken an jeder Haltestelle möglich sein, bevor es zu einem Unfall kommt“, so Littke-Skiera weiter.
BSAG: Viele Bordsteine sind zu hoch oder niedrig
„Es ist auch in unserem Interesse, dass die Fahrgäste sicher in den Bus hinein und heraus kommen“, sagt Holling, deshalb versuchten die Fahrer, immer möglichst nah an den Bordstein heran zu fahren. Weil aber unter dem Bus die Technik für den Lift am vorderen Einstieg verbaut sei, könne man an manchen Haltestellen nicht näher heran.
Und auch eine Hilfe durch den Fahrer sei nicht denkbar: „Die Kollegen können nicht das Fahrzeug mit laufendem Motor und offener Kasse stehen lassen“, so der BSAG-Sprecher weiter. Als Problem sieht er ein bauliches: Die Kanten seien an vielen Haltestellen und Bordsteinen einfach nicht für die Busse geeignet. „Um die Spalte zu minimieren, müssten diese angehoben werden“, so Holling.