Mit dem Startup construktivity entwickelte Geschäftsführer Sebastian Matthies den inklusiven Chatbot xtense für Websites. Dieser kann in über 80 Sprachen auch mit seinem Gegenüber sprechen. Foto: Schlie Mit dem Startup construktivity entwickelte Geschäftsführer Sebastian Matthies den inklusiven Chatbot xtense für Websites. Dieser kann in über 80 Sprachen auch mit seinem Gegenüber sprechen. Foto: Schlie
KI-Chatbot

Websites ohne Barrieren

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Bremer Startup entwickelt inklusiven Chatbot „xtense“ mit über 80 Sprachen

„Mit Künstlicher Intelligenz können wir Dinge machen, die es bisher nicht gab“, sagt Sebastian Matthies, Geschäftsführer des Bremer Startups contruktivity, einer Schwester der Bremer Agentur construktiv. Gesagt – getan. Denn Matthies und sein siebenköpfiges Team entwickelten während der vergangenen zwei Jahre einen inklusiven Chatbot für Websites.„xtense kann in über 80 Sprachen antworten, auch in leichter Sprache und anderen Schriftsystemen wie Kyrillisch oder Kanji. Außerdem kann er tatsächlich sprechen, ist also auch für Menschen mit Sehbehinderung gedacht“, erklärt Matthies. Dafür steht das Startup im Austausch mit dem Blinden- und Sehbehindertenverein Bremen.

Genutzt wird xtense bereits von Universitäten, Dienstleistern, Behörden und Unternehmen. „Er versteht die Website. Die KI verarbeitet die Daten, die ihr zur Verfügung gestellt werden und kann dann Fragen zu Produkten, Formularen oder Ansprechpersonen liefern“, sagt Matthies.

Barrierefreiheit auch für Anwender

Chatbot xtense

Der Chatbot xtense erkennt, in welcher Sprache eine Frage gestellt wird und antwortet automatisch in derselben.

Dabei ist xtense auch für die Firmen beziehungsweise deren Angestellte barrierefrei: „Wir wollten, dass jede Person im Unternehmen den Chatbot aufsetzen und einrichten kann“, sagt Matthies. Das ist mit einer Art Baukasten möglich. In sieben einfachen Schritten werden die Website­inhaber durch die Erstellung geleitet.

Innerhalb weniger Minuten kann der Chatbot – mit den einfachsten Einstellungen oder Voreinstellungen – gestartet werden. „Wer mehr Einsatz hinein stecken möchte, kann sich auch länger damit befassen und den Chatbot für das eigene Unternehmen individuell konfigurieren“, so Matthies weiter. Farbe, Name oder Stimme können ausgewählt werden.

Xtense wird mit Daten und Dokumenten oder untergeordneten Websites gefüttert und greift auf diese Daten zurück. Der Chatbot kostet im monatlichen Abo zwischen 129,90 Euro und 499 Euro, je nach gewähltem Paket.

Danach richten sich auch die Möglichkeiten, die zur Verfügung stehen: So kann xtense eine eigene Tonalität gegeben werden, außerdem kann man dem Chatbot Anweisungen, so genannte Prompts, zum Verhalten erteilen. „Auch Witze erzählen oder eine immer gleiche Anrede wie ‚Ahoi‘ oder ‚Moin‘ sind möglich“, erklärt der construktivity-Geschäftsführer.

xtense kann auch Lücken aufzeigen

Xtense greift auf mehrere Language Modells (LM) zurück. „Wir nutzen die derzeit besten Modelle, das sind die von Open AI. Aber auch Google holt gerade auf. Alles ist selbstverständlich datenschutzkonform“, sagt Matthies.
Ein Nebeneffekt von xtense: Die Nutzer sehen ihre eigene Website noch einmal mit anderen Augen, sobald sie den Chatbot anlegen.

„Er kann sie so auch auf Lücken hinweisen“, sagt Matthies. Zudem wird xtense von einigen Kunden bereits als eine Art Firmen-Intranet mit FAQs genutzt, weiß Matthies.

Zeitersparnis und Arbeitsoptimierung

Ein weiterer Vorteil, den die Nutzer construktivity bisher zurückmelden, ist eine Abnahme von zeitintensiven Telefonaten. „Die Zahl der Anfragen und Aufträge über den Chatbot steigt, ebenso die der qualitativ hochwertigen, also berechtigten Anrufe. Viele Fragen können von xtense beantwortet werden“, erklärt Matties. Ein Analyse-Tool bietet zudem Einsicht in Nutzerverhalten: Oft kommen die Anfragen oder Aufträge abends oder am Wochenende.

Dabei gefährde xtense aber keineswegs Arbeitsplätze: „Die KI unterstützt und optimiert Abläufe. Man braucht den Mensch, um die KI anzuleiten und kann sie dann für sich nutzbar machen, um Vorteile daraus zu ziehen“, ist Matthies sicher.

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