Seit Jahrzehnten zeichnet sich auch in der Gemeinde Stuhr ein problematischer Trend ab: Grundstücksflächen werden mit Schotter, Kies und Pflaster versiegelt. „Eine Trendumkehr ist leider noch nicht erreicht“, sagt der Umweltbeauftragte Marc Plitzko. Und das trotz rechtlicher Unzulässigkeit.
Rein versiegelte Flächen und Schottergärten sind nach den aktuellen Bebauungsplänen der Gemeinde Stuhr unzulässig, so die Erste Gemeinderätin Bettina Scharrelmann. Trotzdem setze die Gemeinde anstatt auf Zwangsmaßnahmen beharrlich auf Information und Motivation, um ein freiwilliges Umdenken bei Bürgerinnen und Bürgern zu erwirken.
Schottergärten zum Nachteil für Klima und Umwelt
Langfristig führe eine Versiegelung im Vergleich zu einem naturbelassenen Garten nämlich nicht zu weniger Arbeit, weiß Plitzko. Eine Umgestaltung biete zudem Vorteile für Klima, Umwelt und Lebensqualität im Siedlungsraum. Insekten, Vögeln und Kleintieren könne schon durch kleine Ziergärten Nahrung und ein Rückzugsort verschafft werden. „Wir sollten einen Garten als Lebensraum für Tiere und Pflanzen schätzen. Auch wir selbst können uns im Grünen erholen“, sagt der Umweltbeauftragte.
Bürgerinnen und Bürgern wird daher nahegelegt, ihre Grundstücksflächen zu entsiegeln und mit naturnahen Elementen zu bestücken. Die Gemeinde empfiehlt, dabei besonders heimische Pflanzen, Wiesen und Sträucher exotischen Gewächsen vorzuziehen. Um Grundstücke einzugrenzen, solle zudem lieber auf heimische Hecken statt auf blickdichte Kunststoffzäune gesetzt werden, die häufig in Kombination mit Schottergärten verbaut werden. „Diese zersetzen sich durch die Sonneneinstrahlung langfristig zu Mikroplastik, behindern die Luftzirkulation und sind für viele Tiere unüberwindbare Hindernisse“, warnt Plitzko.
Begrünte Flächen hingegen helfen bei der Speicherung von Wasser, erklärt der Umweltbeauftragte. Besonders bei Starkregenereignissen könne dieses dann besser ablaufen, ohne Keller und Erdgeschoss zu fluten oder Hauswände zu beschädigen. „Gleichzeitig sorgen die Pflanzen für Kühlung an heißen Tagen, indem sie Schatten spenden und Wasser verdunsten“, sagt Plitzko.
Naturgartenbeauftragte
Wie Gärten mit wenig Aufwand begrünt werden können, erklären die Naturgartenbeauftragten der Gemeinde Stuhr in kostenlosen Beratungsgesprächen. Von insektenfreundlichen Pflanzen bis hin zur sinnvollen Nutzung von Regenwasser gibt es Tipps zur ökologischen Gartenpflege.
Tina Maibach
01520 / 270 64 24
tina.maibach@gmx.de
Reinhild Olma
0176 / 96 60 54 81
olma.reinhild@gmail.com
Michaela Werner
0151 / 27 58 52 02
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