Beim vergangenen Aufeinandertreffen im DFB-Pokalhalbfinale gingen die Bremerinnen siegreich vom Platz. Heute steht das erste Bundesliga-Nordderby an. Foto: nordphoto / Wittke Beim vergangenen Aufeinandertreffen im DFB-Pokalhalbfinale gingen die Bremerinnen siegreich vom Platz. Morgen steht das erste Bundesliga-Nordderby an. Foto: nordphoto / Wittke
Nordderby

„Das wird eine Schlacht“

Von
Rekordkulisse im Weserstadion: Werder Frauen treffen im Nordderby auf den HSV

Rund sechs Monate ist es her, dass 57.000 Zuschauerinnen und Zuschauer in den Hamburger Volkspark strömten, um das DFB-Pokal-Halbfinale zwischen den Frauenmannschaften von Werder und dem HSV zu sehen – eine Rekordkulisse im deutschen Frauenfußball. Morgen ab 17.45 Uhr treffen die Teams in der Liga zum Nordderby erneut aufeinander, und zumindest für Bremer Verhältnisse erwarten die Verantwortlichen die bislang höchste Zuschauerzahl im Frauenfußball.

Erstes Nordderby der Bundesliga

Auch wenn die Erinnerung an das Pokalhalbfinale noch frisch ist, hat sich bei beiden Teams seitdem einiges verändert. Mit Friederike „Fritzy“ Kromp auf Seiten der Grün-Weißen und Liese Brancao beim Rivalen sitzen inzwischen zwei neue Trainerinnen auf der Bank. Beide können auf einen gelungenen Saisonstart zurückblicken.

Mit sieben Punkten aus fünf Spielen belegen die Bremerinnen aktuell Rang 8. Die beiden Niederlagen kassierte das Team an den vergangenen Spieltagen gegen den Vizemeister des Vorjahres, den VfL Wolfsburg (2:4), und den amtierenden Meister Bayern München (0:4).

Diekmann zum Nordderby: „Es wird eine Schlacht“

Mit dem HSV kommen morgen die Tabellennachbarinnen ins Bremer Weserstadion. Für Trainerin Fritzy Kromp ist es jedoch mehr als nur ein weiteres Spiel: „Wir sagen uns natürlich, es ist ein normales Spiel – aber das ist es nicht“, erklärt die Cheftrainerin. „Wir zählen die Tage und Stunden bis zum Anpfiff rückwärts“, so Kromp weiter. Ähnlich klingt es auch vonseiten der Spielerinnen. „Das wird eine Schlacht, und darauf freuen wir uns alle ungemein“, sagte Rieke Dieckmann im Werder-Podcast Wortwechsel.

Dieckmann stand bereits im Halbfinale des DFB-Pokals auf dem Platz. „Die Spielerinnen, die damals dabei waren, erzählen den Neuen schon, worauf sie sich freuen können“, erklärt Kromp. „Und auch für mich ist ein Spiel in dieser Dimension komplettes Neuland.“

Kromp erwartet viel Ballbesitz

Birte Brüggemann, Leiterin des Frauen- und Mädchenfußballs bei Werder, sieht das Team indes in der Favoritenrolle. „Aber kein haushoher Favorit“, ergänzt sie. Die Liga sei qualitativ deutlich enger zusammen, als viele angenommen hätten. „Sie wollen Tore machen, sie wollen Spiele gewinnen und stellen sich nicht nur hinten rein“, erklärt Kromp den Spielstil der Gegnerinnen.

Dennoch haben die Hamburgerinnen aktuell den zweitgeringsten Ballbesitz im Ligavergleich. Kromp prophezeit dementsprechend, dass die Werderanerinnen das Spiel machen müssten. Genau das liege ihrem Team jedoch: „Wir wollen Fußball spielen, wir wollen den Ball haben.“ Mit gutem Positions- und Passspiel und „viel Geduld“ sei das Hamburger Abwehrbollwerk dennoch zu knacken.

Nordderby vor Rekordkulisse

Rund 31.000 Tickets wurden für das Topspiel bereits verkauft – davon entfallen 1.000 auf Gästefans des HSV. Die Grün-Weißen setzen damit neue Maßstäbe, nach 22.721 Zuschauenden im vergangenen Jahr beim Spiel gegen Bayer Leverkusen. „Da sieht man die Entwicklung, die der Frauenfußball in Bremen genommen hat“, ordnet Brüggemann das Highlight-Spiel ein.

Bei solchen Topspielen soll es zunächst auch bleiben, erklärt Brüggemann. Ein dauerhaftes Umziehen auf ein größeres Stadion würde zu weniger Ticketverkäufen führen. „Derzeit fahren wir damit sehr gut“, so Brüggemann.

Tickets zum Nordderby können vor Spielbeginn am Weserstadion, oder online auf werder.de erworben werden. Die ARD zeigt das Spiel zudem live ab 17.40 Uhr im Fernsehen.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner