In den Anzeigen werden Führerscheine aus Österreich gegen einen Geldbetrag angeboten. Screenshot: pv In den Anzeigen werden Führerscheine aus Österreich gegen einen Geldbetrag angeboten. Screenshot: pv
Betrug

Fahrerlaubnis aus dem Netz

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Phishing mit gefälschten Führerscheinen

Führerscheine ohne Fahrprüfung? Das ist nicht erlaubt und trotzdem möglich – zumindest auf illegalem Weg. In einem Kleinanzeigenportal bieten Personen im Bremer Raum gefälschte Führerscheine der Republik Österreich an. Für einen drei- bis vierstelligen Betrag können dort sowohl Pkw- als auch Lkw- und Motorradführerscheine erworben werden – ohne theoretische oder praktische Fahrprüfung.

Illegale Führerscheine im Kleinanzeigenportal

In der Anzeige sind neben einer Telefonnummer auch E-Mailkontaktdaten angegeben, in der Art und Weise ihrer Darstellung sollen sie die Sicherheitsmechanismen des Kleinanzeigenportals umgehen.

Der Polizei Bremen sind solche Angebote bekannt. Laut Sprecher Sebastian Demann richten sich solche Angebote unter anderem an Menschen, denen die Fahrerlaubnis entzogen wurde oder die schnell an eine gelangen wollen. Die Ermittlungen in solchen Fällen gestalteten sich oftmals aufwendig, sagt Demann.

Polizeiliche Einschätzung und Ermittlungshürden

Bei deutschen Anschlüssen und Telefonnummern kann laut Polizeisprecher eine Abfrage über die Bundesnetzagentur erfolgen. Das ist bei ausländischen Anschlüssen – wie im Beispiel aus Österreich – nur über den Weg über internationale Rechtshilfe möglich und sehr aufwendig. Trotzdem sei es wichtig, solche Angebote sofort bei der Polizei anzuzeigen.

„So können mögliche Zusammenhänge erkannt und weitere Ermittlungsansätze entwickelt werden. Zusätzlich sollte der betreffende Nutzer direkt über die Plattform gemeldet werden. Nach wenigen Stunden sind die Anzeigen oftmals verschwunden – und tauchen am nächsten Tag wieder auf.

Gefahren für persönliche Daten

Käufer eines solchen gefälschten Führerscheins erfüllen beim Führen eines Fahrzeugs den Tatbestand des Fahrens ohne Fahrerlaubnis, erklärt Demann. Sie sind nicht im Besitz einer echten Fahrerlaubnis. „Bei dem Verwenden eines gefälschten Führerscheins ist der Tatbestand der Urkundenfälschung erfüllt“, erklärt Demann.

In den vergangene Jahren identifizierte die Polizei Bremen immer wieder Dokumente dieser Art. „Auf solche Angebote sollte keinesfalls eingegangen werden. Häufig verfolgen die Täterinnen und Täter weniger das Ziel, mit gefälschten Dokumenten Geld zu verdienen, sondern vielmehr persönliche Daten wie Zugangsdaten, Telefonnummern oder Bankinformationen zu erlangen“, warnt der Polizeisprecher.

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