An Pathos mangelte es den Unterstützerinnen und Unterstützern in der Ostkurve nach dem 1:1 gegen den 1. FC Köln nicht, als sie von ihrer Mannschaft den Sieg im morgigen Nordderby forderten. Pyrotechnik, Banner und lautstarke Einstimmung auf das Duell mit dem Hamburger Sportverein zeigten deutlich: Das Nordderby ist kein gewöhnliches Spiel.
Nordderby mit immenser Bedeutung für Team und Fans
Auch innerhalb der Mannschaft ist die Bedeutung des Nordderbys für die Anhängerinnen und Anhänger präsent, ebenso die Tragweite, die ein Sieg mit sich bringen kann. „Die Partie ist eines der traditionsreichsten Derbys in Deutschland oder weltweit“, erklärt Verteidiger Amos Pieper.
Hinter ihm liegen einige ereignisreiche Wochen. Nach langer Verletzung spielte sich der 27-Jährige zurück in die Startelf und verlängerte vergangene Woche seinen Vertrag. Nun richtet er den Blick auf das Nordderby.
Nervosität löse das im Team allerdings nicht aus: „Wir müssen die Sache annehmen und uns auf alles gefasst machen, was ein Derby auszeichnet. Für mich und viele ist es das erste Nordderby. Es gilt, mit vollem Herzblut dabei zu sein“, so Pieper weiter.
HSV als Last-Minute-Mannschaft
Übersieht man die Folklore und schaut auf die Fakten, steht der SVW morgen einem Aufsteiger gegenüber, dessen Einstand in der Bundesliga nach zwölf Spieltagen gelungen ist.
Mit ebenso vielen Punkten wie absolvierten Partien befinden sich die Hamburger im Tabellenmittelfeld. Besonders im heimischen Stadion gilt es, den HSV bis zur letzten Minute ernst zu nehmen. Das zeigen exemplarisch die vergangenen beiden Ligaheimspiele: Am vergangenen Wochenende gewann der HSV in Unterzahl gegen den VfB Stuttgart (Siegtreffer in der 90+4), zuvor egalisierte das Team tief in der Nachspielzeit gegen Borussia Dortmund (90+7).
Pokalaus vor dem Nordderby
Während der SVW sich unter der Woche vollständig auf das Derby vorbereiten konnte, waren die Rothosen im Achtelfinale des DFB-Pokals gefordert. Gegen den Zweitligisten Holstein Kiel schieden die Hamburger nach ihrer zuletzt aufsteigenden Form in der Liga überraschend im Elfmeterschießen mit 5:3 (1:1) aus.
Ob die Bremer daraus einen Vorteil ziehen können und ob den Hamburgern die 120 Minuten unter der Woche in den Knochen stecken, bleibt abzuwarten. Denn während der Pokal seine eigenen Gesetze hat, gilt das für Nordderbys mindestens ebenso.







