Eigentlich hätte für Alva ein entspannter Lebensabschnitt beginnen können, nachdem ihre Großmutter ihr das hübsche Hotel im Teufelsmoor vermacht hat – doch dann kommt alles anders. Statt gemeinsam die ersten Gäste zu bewirten, verlässt ihr Mann sie gemeinsam mit seiner neuen Freundin Richtung Florida. Alva bleibt mit den beiden Kindern allein zurück. Und die Probleme häufen sich weiter an – fast so hoch wie der nahegelegene Weyerberg. Einzig ihre beste Freundin Rena versucht sie zu unterstützen und sorgt so zumindest für ein wenig Entspannung: Und trotz der ganzen Unbill mit Trennung, gediegenen Gästen und eigenen Kindern fängst sich Alva an, sich ein Stück selbst zu entdecken.
Alva zieht im Teufelsmoor Kraft aus der Offenheit ihrer Gäste
Dabei hat Alva es wirklich schwer, selbst ihre Mutter kommt weniger vorbei, um sie zu unterstützen, sondern eher zu kontrollieren, wie Alva ganz richtig bemerkt. Sie will sich bestätigt fühlen, dass Alva den Hotelbetrieb nicht hinbekommt. Denn der Stachel sitzt einfach zu tief, dass die Omi nicht ihr, sondern der Tochter das Hotel vererbt hat. Unterdessen kann Alva zumindest etwas Kraft aus der Offenheit vieler Hotelgäste ziehen, die mit dem Service sehr zufrieden sind und sich gerne Fischerhude oder den in der Nähe gelegenen Tierpark Ludwigslust anschauen.

Einfach gemütlich: Das Cover des Buches gibt schon einen ganz guten Eindruck davon, wie man sich Das kleine Hotel im Teufelsmoor vorstellen kann. Foto: Bollmann
Kim ist eine echte Haushaltsperle – und eine neue Perspektive
Gerade als Alva an einem besonders dunklen Punkt angekommen ist und aus gesundheitlichen Gründen auch im Hotelbetrieb aussetzen muss, kommt eine Wende: Wie aus dem Ärmel schüttelt Rena die Haushaltsperle Kim, die Alva im Hotel unterstützen kann. Als sich herausstellt, dass Kim Koch keine Frau, sondern ein junger Mann ist, stellt sich Alva zwar anfangs quer, gibt ihm aber eine 14-tägige Probezeit. Eine richtige Entscheidung, denn Kim stellt sich als einfühlsam und mit allen Arbeiten vertraut heraus – eine echte Haushaltsperle eben, die auch geschickt mit schwierigen Situationen umzugehen versteht. Und so entsteht aus einer scheinbar aussichtslosen Situation etwas Neues, etwas Licht am Ende des Tunnels, neue Perspektiven …
Fürwahr ein Roman mit liebevollen Figuren in einem kleinen Hotel im Teufelsmoor – ideal für kuschelige Winternachmittage.
Autor: Sonja Bullen, Das kleine Hotel im Teufelsmoor, Edition Falkenberg, 14,90 Euro, ISBN 978-3-95494-157-5






