Dieser Berner Sennenhund wollte in der Nordsee schwimmen: Vor dem Hundestrand westlich des Norddeicher Fährhafens ist er mehr als 500 Meter weit auf die Nordsee hinausgeschwommen. Offenbar war der Vierbeiner seinem natürlichen Jagdtrieb gefolgt: Er hatte versucht, einer Möwe hinterherzuschwimmen.
„Dabei war das Tier in einen Priel hineingeraten und hatte keine Chance mehr, aus eigener Kraft zurück an Land zu gelangen“, wie die Seenotretter (DGzRS) aus Bremen am Freitag mitteilen. Die Strömung zog den Hund immer weiter auf See hinaus.
Das Boot der Seenotretter war rasch startklar
Bei seinem Besitzer aus dem nordrhein-westfälischen Kamen war die Not nicht geringer: Ohne Mobiltelefon habe er keine Möglichkeit gehabt, Hilfe zu rufen. Ein weiterer Gast half mit seinem Mobiltelefon aus und wählte den Notruf. Die Seenotretter in der Bremer Zentrale wurden informiert.
Es dauerte nur wenige Minuten, bis die freiwilligen Seenotretter Dieter Baar, Ulf Nannen und Alexander Klingenborg das Seenotrettungsboot Cassen Knigge im Hafen von Norddeich klar gemacht haben. Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Norden ließen den Berner Sennenhund vom Strand aus nicht aus den Augen und wiesen den Seenotrettern den richtigen Weg.
Mit dem Bootshaken bekamen sie das Tier zu fassen
Die Besatzung entdeckte den Vierbeiner und konnte ihn geschickten nautischen Manövern aus seiner ausweglosen Lage zu befreien: „Mit dem Bootshaken bekamen die Seenotretter das Halsband zu fassen und zogen das Tier zu sich heran“, berichten die Retter.
Durch die Bergungspforte nahmen sie den rund 50 Kilogramm schweren Hund an Bord. „Wir sind gerade noch rechtzeitig eingetroffen. Der Hund war bereits sehr erschöpft“, berichtet Seenotretter Ulf Nannen. Die DGzRS-Crew brachte das Tier wohlbehalten nach Norddeich. Dort war die Wiedersehensfreude bei „Rocky“ und seinem Herrchen gleichermaßen groß.