Imme Klencke, Geschäftsführerin der Biologischen Station Osterholz, mit Maiglöckchen (l.), die dem Bärlauch sehr ähneln. Auch die Stechpalme (r.) sei ein giftiger Vertreter. Foto: Bosse Imme Klencke, Geschäftsführerin der Biologischen Station Osterholz, mit Maiglöckchen (l.), die dem Bärlauch sehr ähneln. Auch die Stechpalme (r.) sei ein giftiger Vertreter. Foto: Bosse
Vorsicht geboten

Gartensaison beginnt: Vergiftungsgefahr für Kinder

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Ob Blauer Eisenhut, Tollkirsche oder Hortensie – viele Zierpflanzen sind giftig. Eltern kleinerer Kinder sollten ganz besonders aufpassen. Teilweise besteht bei Giftpflanzen Verwechslungsgefahr mit gesunden Kräutern.

Kleinkinder haben noch keinen derart ausgeprägten Geschmackssinn wie der erwachsene Mensch. Deshalb merken sie nicht zwangsläufig, wenn ihnen etwas schon auf der Zunge nicht guttut. Und Kinder sind neugierig, stecken sich gern in den Mund, was ihnen gerade in die Finger kommt. Nun, wo die warme Jahreszeit und damit auch die Gartensaison beginnt, sind Eltern deshalb besonders gefragt, aufzupassen, woran der Nachwuchs knabbert.

„Man muss vorweg sagen, dass es in unseren Gärten unglaublich viele nützliche und gesunde Kräuter und Pflanzen gibt. Aber dazwischen stehen natürlich auch immer mal giftige Vertreter“, sagt Imme Klencke, Geschäftsführerin der Biologischen Station Osterholz (BioS).

Maiglöckchen und Bärlauch leicht zu verwechseln

Dazu gehörten beispielsweise die Tollkirsche, der Blaue Eisenhut, Efeu oder Maiglöckchen. „Bei den Maiglöckchen muss man ganz besonders aufpassen, weil sie dem Bärlauch optisch sehr ähnlich sehen. Und den kann man natürlich toll zum Kochen verwenden“, so Klencke.

Auch denkt sie beispielsweise an Schwarzen Holunder. „Die frischen Früchte sind unverträglich, aber als Marmelade richtig lecker. Genauso kommt in das beliebte Getränk Hugo Holunderblüten­sirup hinein.“

Hortensie enthält Blausäureverbindungen

Auch die bei vielen Hobbygärtnern beliebte Hortensie hat es in sich. Sie enthält Blausäureverbindungen, die Erstickungsanfälle und Krämpfe bis zum Herzstillstand auslösen können.

Reaktionen durch Pflanzen können aber auch bereits durch den Hautkontakt entstehen. So sind Ausschlag, Juckreiz oder Blasenbildung mögliche Symptome. Auch Schwindel, Lähmungen oder Bewusstlosigkeit sind in schweren Fällen möglich.

Vergiftungen durch Zierpflanzen „äußerst selten“

Imme Klencke betont, dass sich gewiss mehr Kinder an Haushaltschemikalien vergifteten als an Zierpflanzen, dennoch sei Vorsicht geboten. Laut Rolf Weiß, Pflegedienstleiter des Kreiskrankenhauses Osterholz, kämen derartige Vergiftungsfälle „Gott sei Dank äußerst selten vor“.

BioS-Geschäftsführerin Imme Klencke vertritt die Meinung, „dass Kinder auch lernen müssen, mit der Natur umzugehen“. Eltern sollten ebenfalls „nicht übervorsichtig, aber aufmerksam“ sein.

Grüne Stellen bei Kartoffeln herausschneiden

„Jeder Erwachsene sollte wissen, dass man etwa bei der Kartoffel grüne Stellen herausschneiden sollte. Die sind nämlich giftig. Genauso sind Bohnen roh giftig, gekocht aber ein beliebtes Nahrungsmittel.“

Sollte es doch einmal zu Vergiftungserscheinungen kommen, können sich Betroffene unter Telefon 0551/19240 an den Giftnotruf wenden.

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