Zuerst werden die Arme in die Luft gestreckt, die Hände nach links, nach rechts bewegt – dann ist das Aufwärmprogramm abgeschlossen und die Kinder dürfen lostrommeln. Begeistert lernen sie die neuen Instrumente kennen, beugen sich nach vorne und schlagen mit der flachen Hand auf den Resonanzkörper der Hocker.
Und was anfangs einfach nur laut ist, wird schon nach wenigen Minuten zu einem Rhythmus. „Die Faszination ist bei den Kindern sofort da, sie sind konzentriert und müssen sich auf die anderen einlassen“, sagt Kita-Leiterin Birgit Gerken.
Musikalisches Angebot in der Kita erweitert
Mit den Trommelhockern wird das musikalische Angebot der Kindertagesstätte erweitert. „Wir singen eh schon jeden Tag, einige Erzieher spielen Gitarre – jeder hat so sein Steckenpferd“, sagt Gerken. Im November 2015 haben alle 22 Pädagogen eine Trommel-Fortbildung gemacht. Die studierte Heilpädagogin Anne Higgen aus Westerstede zeigt nun dem Nachwuchs, was es mit Bass und Snare auf sich hat.
Fünf Töne können die Kinder nach wenigen Minuten: Klatschen mit den Händen, Pscht-Laute über den Mund, Bass, indem sie mit einer Hand mittig auf den Hocker trommeln, Snare, erzeugt durch beide Hände, die auf den oberen Bereich des Sitzmöbels schlagen und ein laut gerufenes „Yeah“. Für jeden Ton gibt es ein anderes Symbol.
Trommelhocker werden auch in Schulen eingesetzt
Aus diesen schnell erlernten Klängen erzeugen die Kinder einen eigenen Rhythmus. Am Ende bekommen sie noch eine Aufgabe: Ganz viel üben und die Zeichen lernen. Dann ist die nächste Gruppe an der Reihe und darf die neu angeschafften 25 Trommelhocker ausprobieren.
Higgen betont, dass die Instrumente auch im Bereich Sprachförderung eingesetzt werden. Indem Worte in Silben getrommelt werden, wird den Kindern das Lesen erleichtert. „Wir trommeln auch Vokabeln und binomische Formeln“, sagt Higgen über ihre Erfahrung in Schulen.