Bremenports will den Pachtvertrag des Gebäudes, in dem Joachim Oekermann das Traditionslokal „Lankenauer Höft“ führt, nach 40 Jahren nicht verlängern. Stattdessen soll es eine Ausschreibung geben, in deren Rahmen sich Investoren mit ihren Ideen für das Areal bewerben sollen.
Damit orientiere man sich an den Überlegungen des Beirats Woltmershausen, heißt es bei Bremenports. Die Stadtteilpolitiker hätten schließlich ein großes Interesse daran, das Gelände aufzuwerten.
Lankener Höft schon länger Thema
Und tatsächlich ist das Areal im Norden Rablinghausens schon seit einer Weile Thema in der Ortspolitik. Schon am Ende der vergangenen Legislaturperiode haben Ortspolitiker mit Vertretern von Bremenports und auch mit Oekermann zusammen gesessen.
„Wir wollen das dort interessanter machen“, sagt Beiratssprecherin Edith Wangenheim (SPD) über das Ausflugsziel. Dann, so hofft sie, könnte dort ein Angebot entstehen, das für ganz Bremen attraktiv ist. Wichtig ist ihr dabei: „Wir wollen ein Konzept für die ganze Fläche.“
Zukunft des Restaurants gefährdet
Dass jetzt dadurch vielleicht die Zukunft des Traditionsrestaurants auf dem Spiel steht, sieht sie kritisch. „Das Lokal ist bremenweit bekannt“, sagt sie und plädiert dafür, das Ausflugs-Restaurant von Oekermann zu erhalten. Ohne Gastronomie kann sie sich das Lankenauer Höft ohnehin nicht vorstellen. „Sonst verlieren wir vielleicht die Fähre“, befürchtet sie.
Und auch die CDU, zweitgrößte Fraktion im Beirat, stellt sich hinter das „Lankenauer Höft“. „Man sollte mit Oekermann zusammenarbeiten“, fordert Fraktionsvorsitzender Waldemar Seidler. Der Familienbetrieb müsse erhalten bleiben. „Dass Essen ist einwandfrei und er behandelt seine Mitarbeiter gut.“
CDU will Naherholung erhalten
Seidler spricht sich dafür aus, das Gelände – wenn überhaupt – nur kleinteilig zu verändern. „Viele Woltmershauser sagen auch, sie wollen es so behalten, wie es ist“, behauptet er. Seidler findet aber auch, dass das Areal „einen Tick attraktiver“ sein könnte. Wichtig sei, dass Menschen aus dem Stadtteil weiterhin der Platz für Naherholung am Wasser zur Verfügung steht. Das Lankenauer Höft sei eine Ruhezone und müsse es auch bleiben.
Konkrete Pläne für eine Umgestaltung gebe es noch nicht, sagen Wangenheim und Seidler, Ideen aber schon. Da ist von einer Verlängerung des Radwegs genauso die Rede wie davon, den Aussichtsturm aus früheren Hafenzeiten, der zurzeit vermietet ist, wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen oder einen Anleger für Sportboot zu bauen.
Viele Ideen, aber noch keine Pläne
Auch die Einrichtung eines Wohnmobilstellplatzes ist bereits diskutiert worden. Regelmäßige Landungen von Wasserflugzeugen, die kürzlich von einem Dötlinger Unternehmen erprobt worden sind, sieht Wangenheim skeptisch. „Das wäre ja für Besucher nicht nutzbar“, sagt sie. Vielmehr ginge es nur darum, potenziellen Käufern die Vehikel zu demonstrieren.
Eigentlich war geplant gewesen, die mögliche Umgestaltung des Areals erstmals im September zum Thema einer öffentlichen Beiratssitzung zu machen.
Jetzt liegt aber ein Antrag der CDU zum Thema vor. Ob der dazu führt, dass die Stadtteilpolitiker doch schon in ihrer Sitzung am 15. August erstmals öffentlich über die Zukunft des nördlichsten Zipfels von Rablinghausen sprechen, soll nächste Woche im Koordinationsausschuss entschieden werden.