Täuschend echt: Der Flughafen Bremen, den Wolfgang Schütte (Geschäftsführer Fly-4D) mit dem Flugsimulator angesteuert hat. Foto:Meyer Täuschend echt: Der Flughafen Bremen, den Wolfgang Schütte (Geschäftsführer Fly-4D) mit dem Flugsimulator angesteuert hat. Foto:Meyer
Ganderkesee

Flugsimulator fasziniert Piloten und Laien

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Heute ein Flug nach Bremen, morgen nach Helgoland und übermorgen geht es in die Karibik – mit dem Flugsimulator können Piloten und Laien in die virtuellen Lüfte steigen und sogar Kontakt mit Fluglotsen aufnehmen.

Pedal treten, den Lenker zum Körper ziehen – schon ist Wolfgang Schütte im Himmel über Bremen. Linkskurve, Blick ins Weserstadion und zurück zum Flughafen. Landeanflug, die Kabine ruckelt. Gekonnt setzt Schütte die Cessna 172 auf dem Asphalt auf, bringt die Maschine zum Stehen und steigt aus. Er steht in einem Raum in Ganderkesee.

Mit dem Simulator können Flugmanöver jeder Art dargestellt und durchlaufen werden. Starts, Landungen, Kurvenflug. Die bewegliche Plattform trägt dazu bei, Landungen und Unwetter besonders realistisch erscheinen zu lassen. „Wir können auch Nebel und Regel aufspielen und die Tageszeiten wechseln“, erklärt Jochen Klein von Fly-4D.

Der Flugsimulator kann rund 2.000 Flughäfen ansteuern

Das Team des Unternehmens, bestehend aus vier flugbegeisterten Piloten, ist in diesem Jahr mit dem Simulator von Wilhelmshaven an den Flugplatz Ganderkesee gezogen und simuliert für Interessierte seit Anfang Juli verschiedene Flüge. „Aber die Hudson-Landung machen wir nicht“, sagt Geschäftsführer Wolfgang Schütte und lacht.

„Zu uns kommen Laien, die einfach Lust haben, den Simulator auszuprobieren. Dann gibt es überzeugte Simulationsflieger und Piloten, die nach längerer Zeit mal wieder einsteigen wollen“, sagt Klein. Er betont, dass die Simulation allerdings nicht die Flugstunden in einem „richtigen Flugzeug“ ersetzen kann. Rund 2.000 Flughäfen können mit der Cessna 172 angeflogen werden.

Über das Internet können sich auch Fluglotsen zuschalten

Technisch ist der Simulator eine aufwendige Angelegenheit: Über fünf Beamer wird das Fluggeschehen auf die 180 Grad gewölbte und zehn Quadratmeter  große Rundleinwand geworfen. Sieben Rechner und zwölf Softwareprogramme sind notwendig, um das realistische Flugspektakel an die Wand zu zaubern. „Allein um die Beamer richtig einzustellen, haben wir eine Woche gebraucht“, sagt Schütte. Die Instrumentierung im Cockpit bietet das vollständige Angebot einer Cessna 172, inklusive GPS. Dadurch sind auch Funknavigationsübungen möglich.

Eine Erweiterung ist das Fliegen im Internet: Über die Plattform Vatsim können sich ausgebildete Fluglotsen anmelden und dort ihre Dienste anbieten. Die Piloten schalten sich zu und fliegen alle im selben virtuellen Luftraum. Die Kommunikation erfolgt über einen Textchat oder über Mikrofon und Lautsprecher.

Wer selbst einmal mit dem Flugsimulator in die Höhe steigen möchte, kann sich direkt bei der Fly-4D am Flugplatz, Otto-Lilienthal-Straße 23 in Ganderkesee informieren.

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