Werders Verteidiger Luca Caldirola muss in der Schlussphase verletzt vom Platz getragen werden. Foto: Nordphoto Werders Verteidiger Luca Caldirola muss in der Schlussphase verletzt vom Platz getragen werden. Foto: Nordphoto
Heimpleite

Fehlstart perfekt: Werder verliert gegen Augsburg

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Der SV Werder hat auch das zweite Spiel der Saison verloren. Gegen den FC Augsburg gab es im Weserstadion eine 1:2-Pleite. Dabei war das Team von Trainer Viktor Skripnik kurz vor dem Seitenwechsel in Führung gegangen.

Werder-Coach Viktor Skripnik schickte seine Elf in einem 4-2-3-1-System auf den Platz. In der neuformierten Viererkette spielten Luca Caldirola und Lamine Sané innen, Neuzugang Robert Bauer rückte auf die linke Seite.

Mit Serge Gnabry, der in der offensiven Dreierkette hinter Sturmspitze Aron Johannsson auf der linken Seite spielte, bot Skripnik einen weiteren Neuzugang zum Start auf. Fin Bartels rückte dafür auf die rechte Seite.

Viele Stockfehler

Werder startete intensiv und engagiert in die Partie. Allerdings war den Grün-Weißen die Verunsicherung nach dem Pokalaus in Lotte und dem 0:6 in München deutlich anzumerken.

So versprangen Clemens Fritz, Zlatko Junuzovic und Florian Grillitsch reihenweise die Bälle. Die Stockfehler führten mehrfach zu leichten Ballverlusten im Spielaufbau und zu noch mehr Verunsicherung.

Gnabry drehte auf

Mitte der ersten Halbzeit schien auch die Stimmung auf den Rängen des Weserstadions zu kippen. Werder wirkte in dieser Phase völlig ratlos, die Gäste hatten in der 29. Minute durch Alfred Finnbogason die große Chance zur Führung. Sein Heber ging an Felix Wiedwald, aber auch am Bremer Tor vorbei.

Serge Gnabry, der nach gutem Beginn abgetaucht war und sich dem Niveau seiner Kollegen angepasst hatte, entschied sich nun, wieder etwas fürs Spiel zu machen.

Bartels schießt über das leere Tor

In der 36. Minute ging sein Schuss aus 22 Metern nach Kopfballablage von Johannsson deutlich über das Tor. Fünf Minuten später eroberte er den Ball, spielte einen schnellen Doppelpass mit Fin Bartels und kam dann im Zweikampf mit Augsburgs Kapitän Paul Verhaegh im Strafraum zu Fall – Schiedsrichter Daniel Siebert ließ allerdings weiterspielen.

Wieder zwei Minuten später spielte er mehrere Augsburger schwindlig und passte scharf quer zu Bartels, der aber das Kunststück fertig brachte, aus sieben Metern über das leere Tor zu schießen.

Kein Pfiff nach der Pause

Werder ging trotzdem noch mit dem Pausenpfiff in Führung. Gäste-Verteidiger Martin Hinteregger ging zu ungestüm in einen Zweikampf mit Zlatko Junuzovic. Diesmal gab Siebert den Elfmeter, Johannsson verwandelte eiskalt links unten.

Auch die ersten Minuten nach dem Seitenwechsel gehörten Werder. Gnabry machte weiter viel Wirbel auf der linken Seite. Nach einem erneuten Foul an ihm gab es im Anschluss an den Freistoß wieder eine strittige Szene im Strafraum der Augsburger: Hinteregger umklammerte Sané, Siebert ließ allerdings weiterspielen.

Ausgleich nach einem Eckball

Mitten in diese gute Phase fiel der Ausgleich für die Gäste. Eine Ecke segelte an den Fünfmeterraum, Florian Grillitsch sprang unter dem Ball hindurch, Wiedwald blieb auf der Linie. Und weil Theo Gebre Selassie seinen Gegenspieler Jeffrey Gouweleeuw laufen ließ, konnte dieser ohne Mühe per Fuß den Ausgleich erzielen (52.).

Hier geht es zur Einzelkritik der Werder-Profis

Wie schlecht es um das Selbstvertrauen der Werder-Profis derzeit bestellt ist, konnte man im Anschluss an das 1:1 beobachten. Die Gastgeber wirkten nun erneut völlig verunsichert, leisteten sich eklatante Fehler im Minutentakt.

Führung durch Stafylidis

Die Augsburger erkannten das und nutzten die Plan- und Ideenlosigkeit der Bremer aus. Die verdiente Führung kam allerdings auf dubiose Weise zustande: Sané touchierte Finnbogason leicht im Strafraum, der Gäste-Stürmer lief noch zwei Schritte und fiel dann außerhalb des Strafraums.

Siebert entschied auf Freistoß an der Strafraumgrenze, den Konstantinos Stafylidis mit einem strammen, aber nicht unhaltbaren Schuss in die Torwartecke zum 1:2 verwandelte (74.).

Caldirola mit der Trage vom Platz

Skripnik setzt nun alles auf eine Karte, stellte hinten auf Dreierkette um und brachte mit Lennart Thy für Bauer einen weiteren Angreifer (79.). Vorher war schon Izet Hajrovic für Johannsson gekommen (69.) und etwas später ersetzte Thanos Petsos, der sein Debüt für Werder feierte, den ausgepumpten Grillitsch (82.).

Werder hatte also das Wechselkontigent ausgenutzt und musste die Schlussphase zu zehnt angehen, weil Caldirola nach einem üblen Tritt von Caiuby vom Platz getragen wurde.

So blieb es auch nach 90 Minuten und fünf Minuten Nachspielzeit beim 2:1 für die Gäste. Werders Fehlstart mit zwei Niederlagen aus zwei Spielen ist damit perfekt.

 

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