Auch Dank der Sponsoren (hinten) kann das generationsübergreifende Schreib- und Buchprojekt an der Grundschule Lange Straße durchgeführt werden. Foto: Konczak Auch Dank der Sponsoren (hinten) kann das generationsübergreifende Schreib- und Buchprojekt an der Grundschule Lange Straße durchgeführt werden. Foto: Konczak
Grundschul-Projekt

Kinder, Eltern und Großeltern schreiben ein Buch

Von
Drei Generationen, 191 Schülerinnen und Schüler und rund 400 Seiten Text – an der Grundschule Lange Straße in der Gemeinde Ganderkesee entsteht in den kommenden Wochen ein ganz besonderes Buch.

Der Klassenraum ist abgedunkelt, Kerzen sorgen für flackerndes Licht und ein elektrisches Lagerfeuer für eine gemütliche Atmosphäre. Die Schüler sitzen an ihren Tischen und schreiben eifrig – ein Bild, das sich auch in den übrigen Räumen an der Grundschule Lange Straße zeigt.

Die Erst-, Zweit-, Dritt- und Viertklässler schreiben über ihr liebstes Spiel, Berufswünsche und abenteuerliche Walderlebnisse, reimen ein Gedicht und denken darüber nach, was sie als Kinderbürgermeisterin oder Kinderbürgermeister von Ganderkesee tun würden.

Grundschule Lange Straße wird zur Schreibwerkstatt

Gemeinsam mit dem Geest-Verlag hat Rektor René Jonker ein generationsübergreifendes Schreib- und Buchprojekt ins Leben gerufen. Hintergrund ist, die drei Generationen der Schulgemeinschaft, also Kinder, Eltern und Großeltern, zu motivieren, zu verschiedenen Themen Texte für ein Buch anzufertigen. Dieses soll unter dem Titel „Damals, heute und morgen“ erscheinen.

In einem ersten Schritt ist die Grundschule am vergangenen Freitag in eine Schreibwerkstatt verwandelt worden. An insgesamt 19 verschiedenen Stationen konnten die Schüler zu vorgegebenen Themen etwas aufschreiben.

Die Erstklässler, die noch nicht schreiben können, sind von Paten begleitet worden. Übernommen haben diese Aufgabe die Zehntklässler der Oberschule. Sie begleiteten die jungen Schüler von Station zu Station und notierten die Gedanken der jungen Schützlinge.

Eltern schreiben Erinnerungen von früher nieder

Eltern, die neu in Ganderkesee sind und noch nicht so gut Deutsch sprechen und schreiben können, haben die Gelegenheit, gemeinsam mit einem Dolmetscher an ihren Schreibwerken zu feilen.
Denn auch die Eltern und Großeltern sollen Texte beisteuern. Zu Fragen wie „Was habe ich in der Grundschule gespielt?“, „Wer war mein Freund?“ oder „Was wollte ich damals werden?“ können die älteren Generationen Texte schreiben.

„Wir haben schon einige Rückmeldungen bekommen. Als die Lese-Omas und -Opas hier waren, haben sie schon gesagt, dass sie auch die Grundschule Lange Straße besucht haben und Erinnerungen ausgetauscht“, sagt Jonker.

Alfred Büngen vom Geest-Verlag hat bisher rund 150 Projekte an Grundschulen in ganz Deutschland betreut, doch noch nie seien die Schüler so motiviert gewesen, wie an der Langen Straße. In einem nächsten Schritt wird er alle Texte lesen und Rechtschreibung sowie „ganz vorsichtig auch den Ausdruck“ korrigieren: „Die Texte sollen authentisch bleiben“, so Büngen.

Buchpräsentation am 23. November

Anschließend trifft er eine Auswahl. Am Ende soll jedes Kind im Schnitt mit drei bis vier Texten vertreten sein. Die Auflage beträgt 270 Bücher. Bürgermeisterin Alice Gerken wird das Vorwort beisteuern.

Wenn alles nach Plan läuft, kann das Buch am 23. November präsentiert werden. Anschließend folgt eine vorweihnachtliche Lesereise durch die Gemeinde, bei der die Schüler einige Texte vorlesen. „Mit diesem Projekt wollen wir auch den Zusammenhalt zwischen den Schülern stärken“, sagt Jonker. Schließlich arbeiten alle an einem gemeinsamen Buch – und das nicht nur innerhalb der Schule, sondern auch über Generationen.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner