Das wäre der passendere Titel gewesen für das aktuelle Theaterstück „Die Bremer und das liebe Vieh“ der Senioren-Theatertruppe „Die Stiftler“, das am Freitag in der Stiftungsresidenz Landhaus Horn Premiere hatte.
Es ist anlässlich des 150jährigen Bestehens des Bürgerparks darauf angelegt, dem Zuschauer zusätzliche und weniger bekannte Informationen zum Park zu vermitteln. Dazu bedient sich das Skript der bekannten Bremer Schauspielerin Christine Renken einer Rahmenhandlung: Bei der alljährlichen Bürgerpark-Tombola finden sich an einem geschäftigen Wochentag vier mehr oder minder eilige Loskäuferinnen auf dem Liebfrauenkirchhof ein, um teils erfreut und teils genervt ihre Lose an der Gewinnausgabe einzutauschen. Dabei erleben sie jedoch eine große Überraschung. Eine lebenserfahrene Dame, die sich als „Botschafterin des Bürgerparks“ vorstellt, lässt die vier Damen das „große Los“ ziehen und nimmt sie mit in die Vergangenheit des Bürgerparks.
So steht nicht nur ein Treffen mit Gräfin Emma (975-1038) an, sondern auch ein Besuch der Nordwestdeutschen Industrie- und Gewerbeausstellung im Jahre 1890. Vor allen Dingen aber treffen die Damen den knorrigen Gärtner Wilhelm Benque (1814-1895) und sie begegnen Augenzeugen, die im Ratskeller bei der Gründung des Bürgerparkvereins dabei waren.
Am Schluss finden sie sich bei „Musik und Licht am Hollersee“ wieder, einer alljährlichen kostenlosen Freiluft-Großveranstaltung, die auch bei Bremer Schmuddelwetter Tausende in den Park lockt.
Das alles wird auf einer minimalistisch ausgestatteten Bühne unter der Regie und Mitwirkung von Christine Renken (alias Wilhelm Benque) von den beteiligten Akteuren mit viel Begeisterung sehr lebendig gespielt.
Allerdings erschließt sich das Theaterstück dem geneigten Besucher nur dann, wenn er grundsätzlich über den Bürgerpark und seine Entstehung informiert ist. Es richtet sich also vornehmlich an Bremer und informierte Touristen; einen Erstbesucher der Stadt würde es wohl ziemlich ratlos zurücklassen. Es wäre daher zu überdenken, ob dem Besucher künftiger Aufführungen nicht vorab ein kurzer Abriss der Geschichte des Parks in die Hand gegeben werden sollte, was den Einstieg erleichterte und auch hinterher – angeregt durch das unterhaltsame Theaterstück – noch einmal die Möglichkeit der Vertiefung böte.