Der Dachstuhlbrand im Krankenhaus forderte alles von den 300 beteiligten Feuerwehrleuten aus Delmenhorst, den umliegenden Gemeinden und Städten. Thomas Stalinsky, Leiter der Berufsfeuerwehr Delmenhorst, nutzte die Ausschussitzung um die Ratsleute umfangreich über den Ablauf des rund 24-stündigen Einsatzes zu informieren und sich bei allen Beteiligen (Feuerwehr, THW, Rettungskräfte) sowie für die Betreuung der Kameraden durch die katholische Kirche und die Stadtverwaltung zu bedanken.
600 bis 700 Grad Hitze
„Bereits während unserer Anfahrt von einem anderen Einsatzort mit 70 brennenden Heuballen brannte der Dachstuhl des Krankenhauses durch und das Feuer drohte auf den benachbarten Altbau überzugreifen. Und es dauert bis so ein Dachstuhl komplett brennt“, erzählt Stalinsky. Trotzdem stand für die Kameraden die Rettung von Menschen an erster Stelle. „Zum Glück befand sich niemand im Gebäude. Mögliche Patienten hätte man ansonsten über den Durchgang zum MVZ und weiter über die Bahnhofstraße evakuieren können“, betont der Feuerwehrmann. „Im Gebäude herrschten 600 bis 700 Grad Hitze und teilweise wurden bis zu 12.000 Liter Wasser pro Minute von uns zum Löschen verbraucht“, verdeutlicht Stalinsky den Ernst der Lage.
Sehr viel entspannter ist die Lage in Delmenhorst dagegen beim Thema Flüchtlinge. Auf Nachfrage von SPD-Ratsherr Deniz Kurku nach einer ursprünglich geplanten Informationsveranstaltung über Mobilbauten für Flüchtlinge teilte Fachbereichsleiterin Petra Gerlach mit, dass momentan keine Mobilbauten benötigt würden, da die Zahlen stagnieren.
In Delmenhorst sind aktuell 1.180 Flüchtlinge untergebracht
Zum Stand 1. Oktober hat die Verwaltung 1.180 Menschen mit Fluchterfahrung untergebracht, von denen allein 897 Personen aus Kriegsgebieten und weitere 85 aus afrikanischen Ländern stammen. „Aktuell sind wir vor allem mit der Familienzusammenführung beschäftigt. Aber das ist kein Nachteil für Delmenhorst, da diese Zahlen auf die nächste Quote angerechnet werden“, sagt Gerlach. Sie versprach, dass alle Sporthallen bis spätestens zum 30. November wieder frei seien.
„Wir warten auf die Fertigstellung der ehemaligen Fröbelschule als Unterkunft“, so Gerlach. Bislang stellen die GSG und vier private Vermieter den Großteil der Wohnungen für Geflüchtete. Als Unterkunft dienen auch die Teile der Kaserne, das Stadionheim sowie die ehemalige Kinderklinik und eine frühere Kita.