Kapitän Hussam Trabelsi (unten, 3. v. l) und seine Jungs um Trainer Sabri Mrad (oben l.) und Projektleiter Holger Franz (r.) holten jüngst den Pokal der ersten offenen Norddeutschen Meisterschaft für Flüchtlingsinitiativen. Foto: Füller Kapitän Hussam Trabelsi (unten, 3. v. l) und seine Jungs um Trainer Sabri Mrad (oben l.) und Projektleiter Holger Franz (r.) holten jüngst den Pokal der ersten offenen Norddeutschen Meisterschaft für Flüchtlingsinitiativen. Foto: Füller
Vegesack

In diesem Verein soll Fußball auch Integration sein

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Sport ist Integration, da sind sich die Initiatoren des Projekts „Fußball verbindet“ bei der SAV in Vegesack sicher. Seit über einem Jahr kicken dort Flüchtlinge zusammen und lernen so nicht nur die Sprache.

Hussam Trabelsi ist an jedem Freitagnachmittag auf dem Platz, von Anfang an. Das sind inzwischen rund 16 Monate. „Ich habe viel Spaß am Fußball und lerne viel. Außerdem habe ich so Bewegung und treffe Freunde“, sagt der Kapitän der Mannschaft.

Als er nach Deutschland kam, lebte er zunächst im Blauen Dorf in Grohn. Dort hörte er von dem SAV-Projekt und wollte sofort mitmachen. Für zwei Monate spielte Trabelsi sogar für die 2. Herrenmannschaft der SAV, musste dann aber verletzungsbedingt pausieren.Danach kehrte er zurück in die „Flüchtlings-Mannschaft“, um seine Kondition wieder aufzubauen, wie er sagt.

Es gelten Disziplin und Püntlichkeit

Ins Leben gerufen haben die Mannschaft Holger Franz und Trainer Sabri Mrad. Mrad, selbst aus Tuesien, half im Blauen Dorf als Übersetzer und konnte so viele Spieler für die Mannschaft gewinnen.

„Ich kenne die Mentalität der Jungs.Hier müssen sie sich benehmen, sonst können sie nicht mitmachen“, sagt Mrad. Zum Benehmen gehören auch typisch deutsche Tugenden, wie etwa Pünktlichkeit und sich bei Verhinderung rechtzeitig abzumelden.

Deutsch auch beim Sport lernen

Die Männer kommen aus ganz Bremen-Nord, stammen aus Afrika, Syrien und Afghanistan. Mitmachen kann jeder ab 15 Jahren. „Wir sprechen hier Deutsch miteinander. Das hilft ihnen auch beim Lernen“, sagt Holger Franz, Kreisvorsitzender des Bremer Fußballverbands und Projektleiter bei der SAV.

Er hätte nicht gedacht, dass das Projekt so lange bestehen würde, inzwischen seien sogar einige Spieler in die anderen Mannschaften der SAV gewechselt.

Kooperationen und Förderungen machen es möglich

Finanziert werden konnte „Fußball verbindet“ mithilfe des Landessportbunds, der Egidius-Braun-Stiftung des DFB sowie örtlicher Beiratsmittel, Sponsoren und Spenden. „Wir müssen Schuhe organisieren, Bälle und auch Getränke für die Trainings. Außerdem erhält der Trainer eine keine Aufwandsentschädigung“, so Franz.

Manchmal besuchen die Spieler auch gemeinsam das Weser Stadion. Das geht dank einer Kooperation mit Werder Bremen.

Ziel: Anmeldung zum Spielbetrieb

Ein Ziel von Trainer und Projektleiter ist es, die Mannschaft für den Spielbetrieb beim Bremer Fußball Verband anzumelden und bei der SAV als vierte Herrenmannschaft spielen zu lassen. Im Vereinen seien die Jungs bereits fest integriert, so Mrad.

Vor kurzem holten sie zudem den ersten Platz der ersten offenen Norddeutschen Meisterschaft für Flüchtlingsinitiativen.

„Wir freuen uns immer, wenn noch weitere Spieler dazu kommen“, so Franz. Auch personelle und finanzielle Unterstützung kann die Mannschaft gut gebrauchen. Das Training findet an jedem Freitag ab 15.45 Uhr auf dem Kunstrasenplatz am Stadion in Vegesack statt.

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