Der Kreisverband Oldenburg-Land möchte in den kommenden ein bis zwei Jahren die Fach- und Breitenausbildung stärken. Foto: Konczak Der Kreisverband Oldenburg-Land möchte in den kommenden ein bis zwei Jahren die Fach- und Breitenausbildung stärken. Foto: Konczak
Zukunft des DRK

Fach- und Breitenausbildung soll gestärkt werden

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Wenn Ende Dezember dieses Jahres der Vertrag über den Rettungsdienst mit dem Landkreis Oldenburg ausläuft, steht der Kreisverband Oldenburg-Land des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) vor neuen Aufgaben.

Die Kündigung hat uns hart getroffen. Das wird langfristige Folgen für uns haben, die zurzeit noch nicht abgesehen werden können“, ist sich Gerold Sprung, 1. Vorsitzender beim DRK Kreisverband Oldenburg-Land, sicher. Genauso sicher ist er sich aber auch, dass der Verband zukunftssicher aufgestellt ist.

Der Vorstand hat in gemeinsamen Gesprächen überlegt, wie bestehende Geschäftsfelder besser ausgelastet und neue Bereiche erschlossen werden können. Die Ergebnisse stellte der Vorstand am Freitag bei einem Pressegespräch vor.

Schnelle Einsatz-Gruppe bleibt beim Kreisverband erhalten

Eines vorweg: Die in der breiten Bevölkerung bekannten Angebote wie der Blutspendedienst, die Kleiderkammer, das Jugendrotkreuz und die Seniorenarbeit bleiben bestehen. Auch die Schnelle Einsatz-Gruppe (SEG) wird weiterhin agieren.

„Wenn die Melder gehen, rücken wir nach wie vor aus“, sagt Monika Schreiber, 2. Vorsitzende des Kreisverbandes. Die SEG wird vorrangig bei Unfällen eingesetzt, während der Rettungsdienst, bei Notfällen im häuslichen Bereich zum Einsatz kommt.

Besonders wichtig ist es dem Kreisverband, die Fach- und Breitenausbildung zu stärken. „Die Rettung erfordert stetige Weiterbildung“, erklärte Schatzmeisterin Doris Hanken. Zu den bereits bestehenden Angeboten, wie Erste Hilfe für Führerscheinanwärter, sollen weitere hinzukommen, wie zum Beispiel Lehrgänge für Ersthelfer.

Servicebüro für betreuende Personen soll kommen

Zudem will man den Bereich Pflege erweitern, indem man Kurse für pflegende Angehörige anbietet. Auch für die älteren Mitbürger werden mit Seminaren zu Ernährung oder Reisen im Alter neue Aspekte aufgenommen. Eine weitere Idee ist die Errichtung eines Servicebüros für betreuende Personen, die ihre Fragen loswerden möchten.

Das Label „reine Kaderschmiede des DRK“ wies Sprung in Bezug auf die in Hude ansässige Rettungsdienstschule entschieden zurück. „Die Fachschule wird zwar vorrangig von den DRK-Verbänden genutzt, ist aber auch für andere geöffnet“, so der Vorsitzende. Derzeit absolvieren 47 Personen in drei Klassen eine Vollzeit-Ausbildung. Zudem gibt es Ergänzungs-Lehrgänge für Notfall-Sanitäter.

Mit Rettungsdienst-Kündigung fallen 2,1 Millionen Euro Umsatz weg

Schon jetzt befindet sich in Hude die zentrale Anlaufstelle für rund 3.500 Kunden, die einen Anschluss für den Hausnotruf zu Hause haben. Denn der Kreisverband Oldenburg-Land nimmt Anrufe von Kunden des DRK-Landesverbandes Oldenburg, des Kreisverbandes Delmenhorst sowie der bundesweiten DRK-Servicerufnummer entgegen. „In diesem Bereich wollen wir umstrukturieren, um den Service besser anbieten zu können“, so Geschäftsführer Michael Venzke.

„Für all die Ideen brauchen wir Sicherheit für die räumliche Entwicklung“, sagte Sprung. Die Gemeindeverwaltung möchte nach Möglichkeit ein neues Gebäude schaffen, das auch dem Kreisverband zur Verfügung stehen soll.

500 Ehrenamtliche beim Kreisverband Oldenburg-Land

Wenn der Vertrag über den Rettungsdienst endet, fällt beim DRK Kreisverband ein Umsatz von 2,1 Millionen Euro weg. „Beim Gewinn fällt das allerdings nicht ins Gewicht“, betont Venzke. Bis Ende des Jahres soll der durch den Betrug verursachte Fehlbetrag an den Landkreis zurückgezahlt sein.

Der Kreisverband hatte die Kosten des Rettungsdienstes jahrelang falsch beim Landkreis abgerechnet. Nach dem die Vorwürfe laut geworden sind, entschied sich die Kreisverwaltung für die Kündigung.

Wenn der Kreisverband Oldenburg-Land am 19. Oktober zu seiner Mitgliederversammlung zusammenkommt, wird es auch einen neuen Vorsitzenden geben: Sprungs Wahlzeit ist abgelaufen und er kündigte an, nicht noch einmal zu kandidieren. Derzeit sind etwa 200 Hauptamtliche und rund 500 Ehrenamtliche beim Kreisverband tätig.

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