Dr. David Rotermund und Dr. Udo Ernst von der Uni Bremen haben den internationalen Workshop am HWK organisiert. Foto: nba Dr. David Rotermund und Dr. Udo Ernst von der Uni Bremen haben den internationalen Workshop am HWK organisiert. Foto: nba
Workshop

Fachvorträge und Kamingespräche über Hirn-Prothesen

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Wissenschaftler haben „auf ihrem Weg zur nächsten Generation von Hirn-Prothesen“ Station im HWK in Delmenhorst gemacht. Dabei kamen erstmals internationale Vertreter aus unterschiedlichen Fachrichtungen zusammen.

Im Rahmen eines Workshops am Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK) diskutieren die rund 40 Teilnehmer noch bis heute Nachmittag darüber, ob und wie man in möglichst natürlicher Weise auf die Aktivität der Nervenzellen des Gehirns Einfluss nehmen kann. Dadurch sollen künftig verlorene Sinneswahrnehmungen in der Sprache des Gehirns durch eine künstliche Imitation realistisch ersetzt werden. Die zentralen Fragen: Wie ermöglicht man einem blinden Menschen, wieder sehen zu können? Wie hilft man einer tauben Person, dahingehend, dass sie wieder hören kann? Wie kann man jemandem, der seine Arme verloren hat, den Tastsinn wiedergeben?

An den Vorträgen und „Kamingesprächen“ nehmen sowohl Wissenschaftler aus den Bereichen Neurobiologie als auch aus Computational Neuroscience, Ingenieurwissenschaften und Medizin teil. Organisiert wurde der Workshop mit dem offiziellen Titel „Natürliche Integration von Informationen durch externe Stimulation in die ablaufenden neuronalen Aktivitäten des Gehirns“ von den Neurowissenschaftlern Dr. Udo Ernst und Dr. David Rotermund vom Institut für theoretische Physik am Zentrum für Kognitionswissenschaften der Universität Bremen.

Schnittstelle für Wissenschaftler der unterschiedlichen Fachrichtungen

„Normalerweise arbeiten die Teilnehmer nur in ihren jeweiligen Forschungsgruppen an ihren Themen“, sagt Dr. Udo Ernst. Am HWK gehe es nun darum, Informationen aus den unterschiedlichen Fachrichtungen auszutauschen, zu gucken, was man voneinander lernen könne und welche technischen Möglichkeiten es gäbe. Als Beispiel nennt sein Kollege Dr. David Rotermund einen Drucker: „Er hält ein Paar Jahre und wird dann ausgemustert. Ein Hirn-Implantat, das zudem noch in Flüssigkeit gelagert ist, muss natürlich länger halten, zumal jede Operation mit einem Risiko verbunden ist.“

Diese und andere Probleme seien Themen während des Aufenthaltes im Kolleg – erstmals eine Art Schnittstelle für die Wissenschaftler der unterschiedlichen Fachdisziplinen. So spiele zum Beispiel auch die Entwicklung von Programmen, die dafür sorgen, dass elektrische Stimmuli an die jeweilige Region im Gehirn weiter gegeben werden, eine große Rolle. „Wir möchten dem Gehirn ja keinen Willen aufzwingen, sondern nur spezifische Informationen übermitteln und herausfinden, wie man mit den Neuronen kommuniziert, um die künstlichen  Reize anzukoppeln“, betonen die Wissenschaftler.

Finanziert wurde der Workshop durch die Bernstein-Koordinierungsstelle, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das HWK. Rotermund und Ernst sind froh darüber, auf diese Weise die internationale „Crème de la crème“ auf dem Gebiet „Hirn-Prothesen“ am HWK versammeln zu können.

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