Florian Grillitsch (M.) spielt in Werders Mittelfeld oft als einziger „Sechser“. Der Österreicher hat in der laufenden Bundesliga-Saison eine Zweikampfquote von 49 Prozent.Foto: Nordphoto Florian Grillitsch (M.) spielt in Werders Mittelfeld oft als einziger „Sechser“. Der Österreicher hat in der laufenden Bundesliga-Saison eine Zweikampfquote von 49 Prozent. Foto: Nordphoto
Problem-Position

Beim SV Werder hakt es immer noch im Zentrum

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Werder holte fast ein Dutzend neue Spieler im vergangenen Sommer. Der wohl wichtigste Transfer kommt aber erst in der Winterpause: Thomas Delaney könnte die Lösung für das ewige Problem im zentralen Mittelfeld sein.

Die beiden Gegentore für Werder ähnelten sich wie ein Ei dem anderen: Sowohl bei der Pleite in Leipzig, als auch bei der Heimniederlage gegen den SC Freiburg, kassierten die Bremer jeweils den ersten Treffer nach der gleichen Blaupause: Ein Gegner nimmt im Mittelfeld Tempo auf, spaziert relativ ungestört durchs Zentrum und kommt dann im Strafraum zum Abschluss.

Der Leipziger Naby Keita und der Freiburger Maximilian Philipp kamen so zu einfachen Toren und leiteten die jüngsten zwei Niederlagen für die Truppe von Chefcoach Alexander Nouri ein.

Historisches Problem

„Da sind wir in Überzahl, schaffen es aber nicht, den Gegner am Abschluss zu hindern“, sagt Geschäftsführer Frank Baumann.

Die zwei Situationen sind exemplarisch für ein Problem bei Werder, das beinahe schon historische Ausmaße hat: Die Besetzung im zentralen defensiven Mittelfeld, der sogenannten „Sechser“-Position.

Seit eben jener Frank Baumann nach der Saison 2008/2009 seine aktive Karriere beendete, sind die Grün-Weißen auf der Suche nach einem Spieler, der in die Fußstapfen des Ehrenspielführers treten kann.

Viele Kandidaten probierten sich

Die Liste der Profis, die sich nach Baumann versuchen durften, ist lang: Torsten Frings, Peter Niemeyer, Tim Borowski, Jurica Vranjes, Daniel Jensen, Felix Kroos, Tom Trybull, Mehmet Ekici, Cédric Makiadi – sie alle spielten auf der im modernen Fußball so wichtigen Position vor. Auf Dauer überzeugen konnte keiner von ihnen.

Aus dem aktuellen Kader probierten es unter anderem Philipp Bargfrede, Zlatko Junuzovic, Clemens Fritz und Florian Grillitsch. Letzterer konnte sich im 4-1-4-1-System als alleiniger Sechser festspielen und lieferte dort auch schon vielversprechende Leistungen ab.

Auch Grillitsch schwächelte

Aber beim 1:3 gegen Freiburg erwischte der junge Österreicher einen rabenschwarzen Tag. Nouri nahm ihn bereits zur Halbzeit von Platz.

Dass er nicht der zweikampfstärkste Profi ist, ist keine Neuigkeit. Am Sonnabend unterliefen ihm aber auch ungewohnt viele technische Fehler, er konnte Werders Aufbauspiel keinerlei Struktur verleihen. Im zweiten Durchgang musste Kapitän Fritz in der Schaltzentrale ran – besser wurde es allerdings nicht.

Hoffnung auf Delaney

Und so ruht die Hoffnung im defensiven Mittelfeld neben der Rückkehr des mal wieder verletzten Bargfredes auf Winter-Neuzugang Thomas Delaney.

Der Däne, der in der kommenden Transferperiode im Januar für zwei Millionen Euro Ablöse vom FC Kopenhagen an die Weser wechselt, ist ebenso ein Stratege, der aus der Distanz torgefährlich ist, wie ein zweikampfstarker Abräumer. Genau der Spieler, der Werder schon seit Jahren fehlt.

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