Ist der-Nouri-Effekt schon verpufft? Das 1:2 beim FC Schalke 04 war nun die dritte Niederlage in Folge für Werders neuen Cheftrainer, alle drei mit dem gleichen Ergebnis: 1:3. Die Grün-Weißen stecken nun weiter im Tabellenkeller fest, rutschten durch die Pleite auf Platz 16 ab.
Alexander Nouri hatte seinem Team eine defensive Grundordnung mit auf den Weg gegeben und mit Thanos Petsos, der sein Startelfdebüt feierte, einen zusätzlichen Mittelfeldspieler im Zentrum installiert.
Gnabry in vorderster Front
Und Werder stand in der Tat sehr kompakt, die Schalker bissen sich in den ersten Minuten die Zähne an der Bremer Verteidigung aus.
Diese Taktik ging allerdings zulasten der eigenen Offensivbemühungen. Nouri hatte den zuletzt formschwachen Ousman Manneh auf der Bank gelassen. Und so gab Serge Gnabry den Einzelkämpfer in vorderster Front.
0:2 nach Doppelschlag
Dort war er zu oft auf sich alleine gestellt, weil die Bremer bei Balleroberung zu langsam und mit zu wenig Personal aufrückten. Einzig bei einem Fernschuss von Theo Gebre Selassie in der 15. Minute kam Gefahr für das Schalker Tor auf. Torwart Ralf Fährmann faustete den Ball zur Ecke.
Warum Werder aber die schlechteste Defensive der Bundesliga stellt, zeigte sich in zwei Szenen nach einer guten halben Stunde. Nach Max Meyers Lattenknaller aus 18 Metern schauten die Abwehrspieler in Grün und Weiß zu, wie Alessandro Schöpf den Abpraller ohne Probleme einköpfte (35.).
Gnabry verwandelt Elfmeter
Drei Minuten später gab es dann einen erneute Tiefschlaf in der Bremer Hintermannschaft: Der Ex-Werderaner Naldo hämmerte einen Freistoß aus 25 Metern aufs Tor. Felix Wiedwald ließ den Ball nach vorne prallen und Nabil Bentaleb staubte aus kurzer Distanz problemlos ab.
Dass Werder mit etwas Hoffnung in die Halbzeitpause gehen konnte, war Einzelkämpfer Gnabry, der von Bundestrainer Joachim Löw für die Länderspiele gegen San Marino und Italien nominiert worden ist, zu verdanken.
Nachdem Schöpf ihm im Schalker Strafraum gefoult hatte, verwandelte Gnabry den fälligen Strafstoß sicher zum 1:2-Anschlusstreffer.
Doppelpack für Schöpf
Nach dem Seitenwechsel gingen es die Gäste etwas offensiver, ohne dabei aber wirklich Druck oder Gefahr zu erzeugen.
Stattdessen öffneten sich Räume für die Schalker. Eine dieser Situationen nutzten die Königs-Blauen in der 63. Minute: Gebre Selassie ließ Sead Kolasinac ungehindert von der linken Seite flanken. In der Mitte rauschte Santiago Garcia am Ball vorbei und Schöpf konnte seinen zweiten Treffer mit einem Linksschuss aus 13 Metern erzielen.
Pizarros Saisondebüt
Nouri reagierte, brachte Izet Hajrovic und Claudio Pizarro für Clemens Fritz und Fin Bartels. Viel brachte das allerdings nicht. Auch Pizarro, der in dieser Saison zum ersten Mal zum Einsatz kam, konnte sich nicht mehr entscheidend in Szene setzen.
Mit sieben Punkten und inzwischen 27 Gegentoren nach zehn Spielen steckt Werder tiefer denn je im Kampf gegen den Abstieg. Am nächsten Spieltag (Sonntag, 20. November, 17.30 Uhr) empfangen die Grün-Weißen im Weserstadion Eintracht Frankfurt.