In der Fassade der Burg sind Risse aufgetreten. Zudem muss das Gebälk im Dach erneuert werden.Foto: av In der Fassade der Burg Blomendal sind Risse aufgetreten. Zudem muss das Gebälk im Dach erneuert werden. Foto: av
Blumenthal

Mittelalterliche Burg Blomendal wird teilsaniert

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Die Raubritterburg Blomendal im Bremer Stadtteil Blumenthal wird teilsaniert. Ab April 2017 sollen die Arbeiten zunächst an der Scheune beginnen. Es folgen Teile des Haupthauses und der angrenzende Kindergarten.

„Wir beobachten schon lange mit Sorge die Schäden an der Burg und vor allem der Scheune. Deshalb sind wir sehr froh und erleichtert, dass es bald losgeht“, sagt Klaus Peters, Vorsitzender des Vereins Burg Blomendal.

Die Arbeiten beginnen laut Immobilien Bremen (IB)-Sprecher Peter Schulz am Scheunengebäude. Dieses weise erhebliche statische Mängel auf, weshalb das Obergeschoss bereits für die Nutzung gesperrt werden musste.

Scheune und Haupthaus werden zuerst saniert

„Als wir die Schäden bemerkt haben, waren sie schon sehr weit fortgeschritten. Scheinbar schwitzt die Wand von innen“, so Peters. Vorgesehen sei, die vorhandene Balkenkonstruktion und die Decke zu verstärken. Außerdem muss laut Schulz das Fachwerk saniert werden.

Fast parallel sollen dann auch die Arbeiten am Hauptgebäude beginnen. Das Balkenwerk im Dachstuhl müsse ertüchtigt und von teilweisem Schädlingsbefall befreit werden, wie Schulz erklärt. Zudem würden sowohl die Fens­ter der Scheune als auch die des Haupthauses repariert und gestrichen.

Ersatzräume für die Kita-Gruppe finden

Anders als zunächst befürchtet, müsse das Fundament der Burg jedoch nicht saniert werden. „Das Mauerwerk weist Risse auf, die wir der Liste der Maßnahmen hinzugefügt haben“, so Schulz weiter. Als letztes werde schließlich auch das Kita-Gebäude saniert. „Für die Dauer der Sanierung werden im Vorfeld geeignete Ersatzräumlichkeiten für die Kita-Gruppen vor Ort gesucht“, so der IB-Sprecher.

Mauern aus dem Mittelalter

Die fast 680 Jahre alte Raubritterburg befindet sich seit der Gebietsreform 1939 zum zweiten Mal im Besitz der Stadtgemeinde Bremen. Zuvor war sie von 1436 bis 1800 bremisch.

Der Burghof. Foto: Archiv

Der Burghof. Foto: Archiv

Gebaut wurde sie 1354 von den Rittern von Oumünde. Inzwischen stammen die Gebäude jedoch aus unterschiedlichen Epochen. Das Haupthaus gehört zur mittelalterlichen Substanz. Eine Wehrmauer sowie den Bergfried riss man im 17. Jahrhundert ab.

Das Fundament der Burg besteht aus rund zehn Meter langen, senkrecht in den Boden getriebenen Eichenstämmen. 

Historische Malereien auf Burg Blomendal. Foto: Archiv

Historische Malereien auf Burg Blomendal. Foto: Archiv

Der Abriss stand schon einmal bevor

Im Jahr 1969 entdeckte man bei Abrissarbeiten zugunsten der Autobahn historische Deckenbemalungen im heutigen Rittersaal. Der Abriss wurde sofort gestoppt und die Burg schließlich unter Denkmalschutz gestellt. Die Malereien stammen vermutlich aus dem 17. Jahrhundert.

Reste älterer Malereien sind auch heute noch sichtbar. Der Rittersaal dient inzwischen als Trauzimmer und wird regelmäßig für kulturelle Veranstaltungen genutzt.

Einschränkungen für die Vereinsarbeit

Für den Verein Burg Blomendal bedeuten die anstehenden Arbeiten aus diesem Grund Einschränkungen: „Wir müssen eventuell Großveranstaltungen ausfallen lassen und sind dabei, langfristige Verträge umzusteuern“, so Peters. Trauungen, Führungen und Feiern könnten jedoch während der Bauzeit weiterhin stattfinden.

Im Sommer 2017 sollen dann laut Peters für kurze Zeit auch Teile im Burginneren gesperrt werden. „Wir werden mit Immobilien Bremen eine Zeitpunkt wählen, wo erfahrungsgemäß weniger los ist. Bis dahin versuchen wir, Veranstaltungen anzubieten, die trotz der Arbeiten stattfinden können. Wir sind ja froh, dass die Sanierung endlich los geht“, sagt der Vorsitzende.

Abschluss der Arbeiten noch nicht terminierbar

Wie lange die Arbeiten dauern werden, kann Schulz noch nicht sagen. Das sei momentan noch nicht zu überblicken. Insgesamt soll die Sanierung rund 1,2 Millionen Euro kosten. Laut Schulz sollen zudem nur Unternehmen an den Arbeiten beteiligt werden, die mit dem historischen Gemäuer umzugehen wissen. „Das werden wir in der Ausschreibung klar formulieren und Experten auswählen“, so der IB-Sprecher weiter.

Das Trauzimmer im Rittersaal. Klaus Peters (l.) und sein Cousin Jürgen Peters betreiben auf der Burg ein Archiv. Foto: Archiv

Das Trauzimmer im Rittersaal. Klaus Peters (l.) und sein Cousin Jürgen Peters betreiben auf der Burg ein Archiv. Foto: Archiv

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