Ob Quiz, Collage oder „sprechendes“ Bild: Wie Jugendliche Kunst interpretieren – und anderen vorstellen – kann man jetzt in der Bremer Kunsthalle erfahren. Begleitend zur Ausstellung „Max Liebermann – Vom Freizeitvergnügen zum modernen Sport“ haben 60 Schüler der Gesamtschule West einen Multimedia-Guide bespielt – erstmals in der Geschichte des Museums.
„Wir wissen, dass sich etwa 50 Prozent unserer Besucher informieren“, erklärt Prof. Dr. Christoph Grunenberg, Direktor der Kunsthalle. Bislang waren dafür die Audio-Guides da. Aber: „Museen kämpfen gegen Überalterung und wir müssen uns überlegen, wie wir Jugendliche ansprechen“, so Grunenberg. Und das geht am Besten, indem man die Zielgruppe zwischen zwölf und 18 Jahren selber mit ins Boot holt und aktiv mitgestalten lässt. Spannend ist das allemal. Denn der „frische und vor allem (im positiven Sinne) respektlose Blick auf die Gemälde und Arbeiten ermöglichen einen ganz neuen Zugang zu den Werken“, erklärt Hartwig Dingfelder vom Museum.
Personen auf Gemälde führen Gespräche
Und so führen beispielsweise die Damen und Herren des Bildes „Tennisspiel am Meer“ plötzlich Gespräche. „Ach, sieht der gut aus“, „Warum zwinkert mir die zu?“ – Vor allem die Tatsachen, dass solche Spiele früher als „Verlobungsspiele“ eine Heirat eingeleitet haben, war für die Mädchen spannend. Die Jungs des Tennis-Teams waren dagegen vor allem von der Arbeit „in einem echten Tonstudio“ begeistert.
30 „Liebermann Go!“-Geräte mit den Video- und Audiocollagen, Aufgaben, Spielen und Texten gibt es nun – für jeden ausleihbar– in der Kunsthalle.
Mehr Infos unter kunsthalle-bremen.de