Statt durchgehen heißt es am Bremen Airport nun stehenbleiben. Füße auf die Markierungen stellen, die Arme mit etwas Abstand und nach unten hängend vom Körper halten, Finger strecken und still stehen. Nach wenigen Sekunden ist der Scanvorgang abgeschlossen und die Technik berechnet, ob störende Gegenstände am Körper getragen werden.
Wie exakt der neue Scanner dabei arbeitet, verdeutlichte Dr. Martin Kuhlmann, Präsident der Bundespolizeidirektion Hannover, anhand eines Beispiels: „Der Scanner detektiert alles, was da eigentlich nicht hingehört. Da zählt auch das Taschentuch in der Hosentasche zu.“
Flughafen Bremen investiert zehn Millionen Euro
Findet das Gerät einen dieser störenden Gegenstände, zeigt er dies auf einem Bildschirm. Kuhlmann betont, dass die Privatsphäre der Fluggäste geschützt ist, da der Monitor nicht den Körper des Fluggastes, sondern ein Piktogramm zeigt.
Die neue Sicherheitskontrolle sowie ein Duty-Free-Shop und zwei neue gastronomische Angebote sind gestern eröffnet worden. Damit ist Teil eins des Bauprojekts „Smart Departure“ am Flughafen Bremen abgeschlossen. Bis Ende 2018 werden zehn Millionen Euro investiert, um den Airport zukunftsfähiger und moderner zu gestalten.
Nach dem neuen Abflugbereich und der zentralen Sicherheitskontrolle folgt unter anderem noch der Bau einer Lounge. Diese soll voraussichtlich Ende April 2017 eröffnen. Auch die Wegeführung im Ankunftsbereich soll sich ändern.
Sicherheitskontrolle kann bei Bedarf modernisiert werden
„Mit dem Umbau haben wir dem Bremer Airport im Abflugbereich ein zeitgemäßes, modernes Gesicht verpasst“, sagte Jürgen Bula, Geschäftsführer Bremen Airport. Der Umbau sei auch während des laufenden Betriebs reibungslos gelaufen.
Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD) zeigte sich bei der Eröffnung von der Wirtschaftlichkeit beeindruckt: „Dass der Flughafen diese Investition ohne Steuergelder komplett alleine finanziert, macht deutlich, dass der Bremer Airport wirtschaftlich gut aufgestellt ist.“ Er hofft, dass mit den neu geschaffenen Kapazitäten auch noch mehr Menschen den Flughafen nutzen.
An die kommenden Jahre denkt auch Kuhlmann. Die neue Sicherheitskontrolle könne man ohne Probleme modernisieren, wenn die Technologie wieder einen Schritt nach vorne macht. Der Sprung von vorher drei auf nun sieben Kontrollspuren sorge zudem für mehr Effizienz und Reisefreundlichkeit.