Die Ergebnisse werden in diesem Jahr mit besonderer Spannung erwartet, denn seit Wochen rufen besorgte Tierfreunde beim NABU an, weil sie an ihren Futterstellen die Vögel vermissen. Tatsächlich hat auch NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann festgestellt, dass sich in diesem Winter wenig Vögel in den Gärten blicken lassen.
Ohne Schnee finden Vögel noch Nahrung
Er macht dafür vor allem die bislang recht milde Wittterung verantwortlich. „Solange kein Schnee und Eis liegt, finden die Vögel ausreichend Nahrung und kommen nicht unbedingt zum Futterhaus“, weiß der Umweltschützer. Es könnten aber auch die schlechte Brutsaison 2016 und Pestizide in der Landwirtschaft eine Ursache des gefühlten Vogelmangels sein.
Hofmann hofft daher, dass die „Stunde der Wintervögel“ am kommenden Wochenende Aufklärung über den tatsächlichen Vogelbestand gibt und ruft zum mitmachen auf. Zumal die Meterologen für das Wochenende auch deutlich niedrigere Temperaturen vorhergesagt haben.
Vogel-Inventur dauert eine Stunde
Die bundesweite Zählaktion findet bereits zum siebten Mal statt und liefert dem NABU wichtige Daten. Dabei werden von 6. bis zum 8. Januar die Piepmätze erfasst. Das Prinzip ist ganz einfach: „Von einem lauschigen Platz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist“, erklärt NABU-Experte Torben Reininghaus. Dabei gehe es nicht um Rekordzahlen, sondern um ein realistisches Abbild des Bestandes.
Die Sichtungen können bis 16. Januar online gemeldet oder Samstag und Sonntag (10-18 Uhr) unter der kostenlosen Rufnummer 08 00-115 71 15 durchgegeben werden.