„In der Vergangenheit ist sehr viel geredet worden. Ich bin froh, wenn wir jetzt endlich mit der Bereinigung diese Gebietes beginnen“, sagte Oberbürgermeister Axel Jahnz bei der Enthüllung des Bauschildes am Wollepark. Er erhofft sich vom Abriss eine Signalwirkung. „Der berühmte Spatenstich muss zu sehen sein“, erklärte er.
Bis die ersten Betonbrocken abgefahren werden können, wird es aber noch einige Wochen dauern. „Die Ausschreibung für die Abrissarbeiten läuft noch“, teilte Fritz Brünjes, Fachbereichsleiter für Planen, Bauen, Umweltschutz, Landwirtschaft und Verkehr, mit.
Zu sehen sein wird in den kommenden Wochen dennoch etwas: „Das Abräumen des Geländes beginnt jetzt“, klärte Brünjes auf. Bevor die Abrissmaschinen ihr Werk verrichten können, müssen einige Bäume und die Verwallung entfernt werden.
Zeitplan für Abriss im Februar
Im Februar will Brünjes nach Absprache mit dem noch zu beauftragenden Unternehmen den Zeitplan für den eigentlichen Abriss vorlegen. „Wir gehen davon aus, dass wir bis Oktober mit dem Abriss durch sind“, gibt er als Rahmen vor.
Rund 1,5 Millionen Euro hat die Stadt für die gesamte Maßnahme kalkuliert. Zwei Drittel davon erstatten Bund und Land.
Wenn der eigentliche Abriss beginnt, müssen zunächst die gefährlichen Baustoffe entfernt werden. „Es sind typischen Schadstoffe, die man in Bauten aus den 70er Jahren findet“, erläuterte Keno Maas vom Sanierungsträger Gewoba.
Außenplatten müssen einzeln ab
Danach sollen die Außenplatten abgenommen werden. Würde man einfach die Abrissbirne kreisen lassen, wäre die Gefahr zu groß, dass Teile unkontrolliert herabstürzen und die Bauarbeiter gefährden.
Vier der betroffenen Blöcke stehen seit etwa fünf Jahren leer. Für die letzte Bewohnerin aus Hausnummer 5 fand man im November 2015 eine neue Bleibe. Wirklich unbewohnt waren die Häuser deshalb noch nicht.
Leere Blöcke im Wollepark dienen als Unterschlupf
Das zeigte sich, als vor einigen Monaten ein Feuer ausbrach und die Rettungskräfte sechs Personen in der brennenden Ruine antrafen. Das zeigte sich aber auch bei gezielten Kontrollen der Polizei, die deshalb in den vergangenen Monaten ihre Präsenz im Wollepark deutlich erhöht hat.
Nicht nur aus städtebaulicher Sicht ist die Beseitigung des Schandflecks von großer Bedeutung. „Er ist auch sozialpolitisch wichtig“, meint Jahnz. Die Öffnung des Gebiets könne zu einer Entschärfung der Situation beitragen, hofft er. „Man kann sich dann nicht mehr so leicht verstecken“, so Jahnz. Wenn es nach ihm geht, soll der Abriss der ersten fünf Häuser nicht der letzte bleiben. „Wir wollen noch weitere Blöcke haben“, kündigte er an.