Farid Bidarian (l.) und Andreas Koch-Warnken bauten auf dem Schulhof den Eichentisch zusammen. Foto: Schlie
Bis die massive Eichenholz-Sitzgruppe auf dem Schulhof in Findorff aufgebaut werden konnte, hatten die Männer von „Baum-it“ die meiste Arbeit schon hinter sich: Ungefähr 100 bis 120 Stunden hat es gedauert, bis aus der großen Eiche aus dem Waller Park mit der Motorsäge passende Planken und Stammteile herausgearbeitet werden konnten, erläutert Andreas Koch-Warnken.
Die Besucher der Hansebau konnten bereits live verfolgen, wie sich aus dem Stamm langsam die Konturen der Sitzgruppe „herausschälten“ und zugleich einiges über die Idee erfahren, die „Baum-it“ ausmacht.
Gerade im städtischen Bereich kommt es immer wieder zu Protesten, wenn Bäume gefällt werden. Schließlich haben gerade besonders große und alte Bäume oft das Gesicht des Quartiers mit geprägt.
Ein Eichentisch statt nur Kaminholz
Genau da setzt „Baum-it“ an. Statt die Eichen oder Kastanien einfach zu Kaminholz zu verarbeiten, werden zumindestens Teil im Stadtteil belassen, sei es als gewaltiger Stamm am Wegesrand, als herausgesägter Zeigefinger, als Figur oder eben auch als Sitzgruppe. „Der Kunstbegriff „Baum-it“ steht dabei auch dafür, dass das Holz umgenutzt wird, ohne dass der Charakter des Baumes verloren geht.
Bei der Bearbeitung der Stämme erleben die Arbeiter dabei allerdings immer wieder Überraschungen: So auch bei der Eiche aus dem Waller Park. „Der Stamm war bereits einen Meter eingefult“, berichtet Koch-Warnken. Deswegen konnte er den dicksten Stammbereich gar nicht für die Tischplatte nutzen.
„Man muss gucken was geht und immer dem Holz folgen“, erläutert der freie Künstler und Möbelbauer, der auch schon an der wohl größten Eichensitzgruppe Niedersachsens mitgearbeitet hat. Allein deren massiver Tisch hat eine Länge von sieben Metern.
Eine Sitzgruppe mit Eiche aus dem Waller Park
Ganz so groß ist die neue Sitzgruppe der Schule Augsburger Straße zwar nicht, dafür aber aus massiver Waller Eiche mit einem Gewicht von etwa 700 Kilogramm, schätzt Koch-Warnken. Größere Probleme mit dem Aufbau der Sitzgruppe gab es am Montag übrigens nicht „Das Abenteuerlichste war die Fahrt mit dem Hänger auf dem engen Schulgelände“, freute sich Koch-Warnken.
Weitere Infos zu „Baum-it“ findet man auch unter baum-it.info
