Nach den Zahlen von TNS Infratest haben im vergangenen Jahr noch rund 22 Prozent der Bremer ihr Fernsehprogramm über DVB-T empfangen. Wieviele dieser etwa 73.000 Haushalte ihre Empfangsgeräte bereits auf den neuen DVB-T2 Standard gebracht haben, ist dagegen unbekannt.
Zu erwarten ist allerdings, dass spätestens Ende März der Run auf die Fachgeschäfte startet und zahlreiche alte Elektrogeräte auf dem Schrott landen.
Elektroschrott wird man an vielen Stellen los
Trotz der wohl deutlich zunehmenden Menge an Elektroschrott bleibt man bei den Entsorgungsbetrieben aber cool: „Alle Receiver und anderen Elektrogeräte, die in einem Bremer Müllsack (70 Liter) passen, werden an allen 15 Bremer Recycling-Stationen angenommen. Kleinere Elektrogeräte kann man zudem auch an den 84 Container-Standorten einwerfen “, erklären übereinstimmend Thomas Katzke von Entsorgung kommunal und Antje von Horn vom Umweltbetrieb Bremen. Lediglich die größeren Fernsehgeräte müsste man an den Recycling-Stationen Plus Hulsberg, Hohentor, Blockland oder Blumenthal abgeben – oder die Sperrmüllabholung beantragen.
Die gesammelten Elektrogeräte werden übrigens direkt in Bremen demontiert. Dabei werden die schadstoffhaltigen Bauteile von noch zu verwertenden Rohstoffen getrennt, die danach wieder in den Produktionszyklus gehen.
Viel Elektroschrott fällt Weihnachten an
Auch mengenmäßig sehe man keine Probleme auf sich zukommen, erklärt Katzke.Es wäre zudem kein Problem die Leerungs-Intervalle kurzfristig zu erhöhen. Das mag nicht verwundern, wenn man sich die Müllmengen veranschaulicht: Während jährlich 30.000 Tonnen Garten- und 35.000 Tonnen Papierabfälle anfielen, entfielen auf die Elektrokleingeräte (ohne größere Fernseher) lediglich 1.400 Tonnen. Dabei fiele zur Weihnachtszeit wahrscheinlich sogar mehr Elektroschrott an, als zur DVB-T-Abschaltung schätzt Katzke.
Auch bei Saturn habe man keine Probleme mit der Entsorgung von Altgeräten, berichtet Mitarbeiter Tarkan Cenik. Er erwartet zwar einen großen Run auf Receiver und Fernseher, sobald der „Bildschirm schwarz“ wird, das Unternehmen verfüge aber über ausreichende Lagerflächen. Selbst wenn tausend Altgeräte kommen sollten, „wir wuppen das“, ist sich Cenik sicher.
Ist ja allgemein bekannt, dass der Trend eher dahin geht, komplette Baugruppen oder gleich das ganze Gerät auszutauschen (sprich neu zu kaufen). Wer macht sich denn bei den hochintegrierten Schaltungen noch die Mühe Kondensatoren oder Widerstände zu löten?