70 Jahre sind eine lange Zeit. Dies gilt jedoch nicht für einen Wald, wie Martin Rode, Geschäftsführer des BUND-Landesverbands Bremen verrät. „Wälder sind mit 70 Jahren noch sehr jung. Die Valentinwildnis wird erst jetzt langsam zum richtigen Wald“, so Rode weiter.
Diesen Prozess möchte der BUND auch in Zukunft sichern und strebt nun den Kauf des Areals an. „Die Natur konnte sich dort ungestört entwickeln und das ist einzigartig in Bremen“, erklärt Rode.
Finanzierung durch Spenden
Rund um den Bunker konnten sich viele Arten ungestört ansiedeln und entwickeln. Feuchtwälder seien sehr artenreich und würden es mit der Zeit immer mehr. Vor allem Insekten fänden dort ideale Lebensbedingungen, die wiederum Nahrungsquelle für die zahlreichen Vogel- und Fledermausarten in dem Gebiet sind.
Nach längeren Verhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilien habe man sich auf einen Kaufpreis für das mehr als 22 Hektar große Areal einigen können. Bei der Finanzierung setzt der BUND auch auf die Unterstützung der Bremer, denn von ursprünglich 8.000 Euro, die für den Kauf noch fehlten, werden nun noch 5.000 Euro benötigt.
„Wir haben innerhalb kurzer Zeit schon viele Spenden erhalten. Das zeigt auch, dass der Schutz der Valentinwildnis gewünscht ist“, so Rode.
Gelände soll nicht verschlossen werden
Nach dem Kauf plant der BUND, das Gelände zu einer Art privatem Naturschutzgebiet zu machen. Dort sollen Pflanzen und Tiere sich ungestört entwickeln können. Die Valentinwildnis solle jedoch nicht vor der Öffentlichkeit verschlossen werden wie ein geheimer Garten, sondern Spaziergängern und Erholungssuchenden weiterhin zur Verfügung stehen.
Die Natur soll dort erlebbar gemacht werden, insbesondere auch für junge Bremer. Aus diesem Grund ist nach einem Kauf auch die Zusammenarbeit mit dem Denkort Bunker Valentin geplant, um die Bedeutung der Valentinwildnis und ihrer Entwicklung zu verdeutlichen.
Folgekosten im Blick
Die nach einem Kauf entstehenden Folgekosten gleichen den normalen Abgaben für Grundstücke, wie etwa Grundsteuer sowie Deichbeitrag. Zudem müssen auch Verkehrssicherungsarbeiten durchgeführt werden. „Auch bei der Finanzierung der Folgekosten setzen wir auf Spenden,“ so Rode weiter.
Das Bremer Umweltressort weist darauf hin, dass es in Bremen keine privaten Naturschutzgebiete gebe. „Solche Gebiete sind eine öffentlich-rechtliche Flächenwidmung, worüber der Senat und die Bürgerschaft beschließen“, heißt es aus dem Ressort.
Nach einem Kauf gelte die Valentinwildnis deshalb nicht als offizielles Naturschutzgebiet. Dem BUND als möglichem Eigentümer stünde es jedoch frei, die Wildnis naturschutzgemäß zu entwickeln.
Infos zur Valentinwildnis und zum Vorhaben des BUND sowie Angaben zum Spendenkonto gibt es im Internet unter bund-bremen.de