„Diese Chance konnten wir uns nicht entgehen lassen“, sagt Moritz Ahlborn. Er eröffnete gemeinsam mit Thorben Köhn und Benedikt Ortner am Freitag die Kulturkneipe „Gastfeld“ in der Gastfeldtraße 67 nach einer einwöchigen Renovierungspause. Es sei die pure Überzeugung gewesen, das „Gastfeld“ zu übernehmen.
Mit dem nun helleren Raum will das Betreiber-Trio bereits nachmittags Gäste in die seit 1911 bestehende Kneipe locken.
Neues für viele Zielgruppen
Ihr Konzept sieht neben weiteren Neuerungen auch vor, die Öffnungszeiten auszuweiten, am Wochenende öffnen sie schon um 13 Uhr, in der Woche um 15 Uhr. Damit wollen die drei Neustädter und ihr Team unterschiedliche Gruppen ansprechen.
Alle drei haben bereits Gastro-Erfahrung. „Das ‚Gastfeld‘ wird rauchfrei sein, die Bar und die Karte haben sich inhaltlich etwas verändert“, so Thorben Köhn. Er ist vielen Bremern bereits bekannt, hat er doch im gesamten Nordwesten Deutschlands das mobile Kickern Flixen etabliert.
Flixen und Quizabende
Im „Gastfeld“ wird es jedoch, entgegen aller Annahmen, keinen festen Kickertisch, sondern ebenfalls Fixen-Abende geben. Und auch die beliebten Indiepop-Konzerte und Fußballübertragungen behalten die drei künftig bei.
Eine Tradition, die sie nun zurück holen, sind die Quizabende. Zweimal monatlich werden diese, unter anderem ein Musikquiz, im „Gastfeld“ ausgetragen. Wer noch im ehemaligen „Gastfeld“ war, erinnert sich vielleicht an die prägnanten Lampen. Diese kommen ebenfalls wieder zum Einsatz.
Große Spielesammlung für die Gäste
Zudem sind Karaoke, eine Kooperation mit dem Improtheater Bremen ab Mai sowie die Veranstaltung „Lesen für Bier“ geplant. Dabei können Gäste alles vorlesen, ob eigene Poesie oder die Anleitung einer Waschmaschine, wie Ahlborn erklärt. Das Publikum entscheidet dann per Applaus, wer gewonnen hat.
Neu ist auch die umfangreiche Spielesammlung, die sie den Gästen zur Verfügung stellen wollen. „Wir haben bis zu 80 Qualitätsspiele. Das ist eine der größten Sammlungen in Bremer Kneipen“, so Köhn.
Einvernehmlicher Wechsel
Das „Gastfeld“ war vor fast sechs Monaten, nachdem die ehemalige Betreiberin sich zurück zog, von der Gesellschaft für bunte Steine, die auch das Kulturkombinat Neustadt, Kukoon, betreibt, übernommen worden.
Der jetzige Betreiberwechsel sei mit allen Seiten abgesprochen worden und einvernehmlich, so Marvin Marckwardt, Organisator der Konzerte.
Fotoausstellungen kommen zurück
Die Fotoausstellungen hatte es in den vergangenen Monaten nicht mehr gegeben, sie sollen nun jeweils für vier Monate wieder stattfinden. Seit Freitag sieht man im „Gastfeld“ Straßenfotografien von Susanne Baumgartner unter dem Titel „Augenblicke“.
Jetzt, wo auch das Wetter besser wird, wollen die Drei auch die Terrasse wieder öffnen, ein Lärmgutachten sei erstellt und erlaube den Betrieb. „Das ‚Gastfeld‘ hat alles, was wir gerne machen wollten. Wir wollen Leute zusammenbringen und Interessen teilen. Wir sind davon überzeugt und alle Entscheidungen waren Wunschentscheidungen“, so Ahlborn.
Soundlabor mit Indiepop
Köhn ergänzt: „Wir wollen den Neustadt-Boom verlängern und den Leuten die Chance geben, ihren Bummel auch bis in die Gastfeldstraße auszuweiten.“
Alle drei Monate findet auch das Soundlabor statt. Am 7. April ist es wieder soweit, dann treten „Lions Cave“ – Lion O. King & The Royal Wildcats ab 20.30 Uhr auf.
„Keine Band hat so oft hier gespielt wie die von Leon Ostrowski“, sagt Marckwardt. Die regelmäßigen Konzerte in der über 100 Jahre alten Kneipe kosten die Gäste keinen Eintritt, für die Künstler wird der Hut herum gereicht.
Das Programm des „Gastfeld“ gibt es unter latestpop.com sowie bei facebook.