Darwish Barkel präsentiert sein Buch mit dem Titel „Mein Weg“. Die Kulisse: Seine neue Heimat Bremen.Foto: Harm Darwish Barkel präsentiert sein Buch mit dem Titel „Mein Weg“. Die Kulisse: Seine neue Heimat Bremen. Foto: Harm
Drei Lesungen

Ein Buch über die Flucht nach Deutschland

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Seine Kindheit und Jugend verbrachte Darwish Barkel in Syrien. Dann verließ er seine Heimat und floh nach Europa. Seine Geschichte möchte er anderen erzählen und hat sie niedergeschrieben - gemeinsam mit anderen.

Darwish Barkel kam auf einem Lkw nach Europa: Er versteckte sich am Zoll in Istanbul auf einem Lkw, indem er sich quer über die Hinterachse legte. Der Wagen fuhr vom Zoll zum Hafen.

Von dort wurde der Trailer auf einer Fähre ins italienische Triest transportiert – und mit ihm Darwish Barkel. Von Triest wollte Barkel weiter nach Deutschland. Drei Tage dauerte die Schiffsfahrt, als Proviant mussten Datteln, Brot und Wasser reichen.

In Triest angekommen, ist die Polizei auf Barkel und seinen Bekannten, mit dem er gemeinsam flüchtete, aufmerksam geworden. Sie hatten die Wahl: Fingerabdrücke abgeben oder zurück in die Türkei fahren. Sie entschieden sich für Letzteres. Und von Istanbul aus begann der zweite Fluchtversuch.

Buch über Leben in Syrien und Flucht geschrieben

All das ist im Sommer 2013 passiert. Inzwischen lebt Barkel in Bremen, im August fängt er eine Ausbildung zum Bankkaufmann an – sein zweiter Fluchtversuch ist geglückt. Über sein Leben in Syrien, die Flucht nach Deutschland und Schwierigkeiten mit den Ämtern hat er ein Buch geschrieben. Es trägt den Titel „Mein Weg“.

„Ich möchte damit erreichen, dass sich die Menschen vorstellen können, wie die Traditionen und das Leben in Syrien vor dem Krieg waren“, sagt Barkel. Und er möchte Menschen zeigen, wie sie Flüchtlingen helfen können. Im Sommer 2015 reifte die Idee eines eigenen Buches.

Treffen mit Angela Merkel in Berlin

Über das Online-Portal „Gemeinsam in Bremen“ hat Barkel einen Aufruf gestartet: Wer kann helfen, gemeinsam ein Buch zu schreiben? Mehr als 20 Personen meldeten sich, intensiv gearbeitet habe er mit etwa zwölf Leuten – ein Gemeinschaftsprojekt.

Bald erscheint „Mein Weg“ in der dritten Auflage. Das Buch ist gegen eine Spende zu erhalten. Diese wiederum kommt dem Verein „Help a Refugee“ zu Gute, in dem Barkel selbst aktiv ist.

Dieses Engagement ist es auch, das Barkel im April ins Bundeskanzleramt nach Berlin führte. Dort empfing Bundeskanzlerin Angela Merkel mehr als 140 Vertreter von Vereinen aus ganz Deutschland, die sich für Flüchtlinge engagieren.

Drei Lesungen in Bremen mit Darwish Barkel

Darwish Barkel war für „Help a Refugee“ vor Ort und konnte bei einer Diskussion seine Frage zu Kursen für Fachsprache direkt an Merkel stellen. „Und ich hab auch ein Selfie mit der Kanzlerin gemacht“, sagt Barkel und lacht.

Sein Engagement ist nicht zu stoppen. Für die Zukunft hat er schon eine neue Idee: Er möchte Waisenkindern in der Türkei und in Libanon helfen.

Darwish Barkel liest am Dienstag, 9. Mai, um 19.30 Uhr in der Buchhandlung Otto & Sohn, Breite Straße 21, aus seinem Buch „Mein Weg“. Organisisert wird diese Lesung von der Willkommensinitiative Vegesack. Eine weitere Lesung ist am Samstag, 20. Mai, um 19.30 Uhr, im Universum Bremen sowie am Mittwoch, 7. Juni, um 19 Uhr, im Martinsclub, Findorffstraße 109, geplant.

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