So wurde 2016 auf der Baustelle am Bremenr Bahnhof geschuftet. Dieses Jahr müssen die Straßenbahngleise nun aber endgültig ausgetauscht werden. Straßenbahn Gleise Schienen BSAG Foto: Schlie Schon im vergangenen Jahr hätten die Gleise vor dem Bahnhof ausgetauscht werden sollen. Statt dessen konnte nur provisorisch gewerkelt werden (Foto) - diesen Sommer ist nun die Grundsanierung fällig. Archivfoto: Schlie
Umleitungen

Großbaustelle am Bahnhof für neue Straßenbahngleise

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Die Gleisanlagen der Straßenbahn Bremen am Bahnhof müssen ausgetauscht werden. Elf Wochen lang wird dafür diesen Sommer gearbeitet. Auf Bus- und Bahnnutzer, aber auch auf Autofahrer hat diese Großbaustelle Auswirkungen.

Vor 19 Jahren wurden die Straßenbahngleise vor dem Bahnhof verlegt. Seitdem fahren 2.100 Busse und Bahnen darüber – jeden einzelnen Tag. Nun ist Zeit für eine Grundsanierung. Elf Wochen lang müssen sich Fahrgäste der BSAG und Autofahrer, die rund um den Bahnhof unterwegs sind, dafür auf verschiedene Änderungen einstellen.

Eigentlich hatten die Gleise schon im vergangenen Jahr ausgetauscht werden sollen. Doch das verhinderte die Großbaustelle City Gate: Im Laufe der benachbarten Bauarbeiten hatte sich das Gleisbett zwischendurch um sieben Zentimeter abgesenkt. So konnten 2016 die Schienen nur provisorisch aufgeschweißt werden.  

Arbeiten in zwei Phasen

Wie viele Privatleute, die lang aufgeschobene Reparaturarbeiten im Urlaub erledigen, wird auch die BSAG vor allem innerhalb der Sommerferien tätig: Dann gibt es weniger Verkehr, die Auswirkungen der Baustelle sollen deshalb geringer sein. 4,5 Millionen Euro wird die Sanierung die BSAG kosten

Die Bauarbeiten sind in zwei Phasen aufgeteilt: In der ersten Phase von Donnerstag, 22. Juni, bis zum 26.Juli werden die Anlagen auf der Seite des Gustav-Detjens-Tunnel und der Post saniert, in der zweiten Phase vom 29. Juli bis zum 10. September sind die Gleise auf der Seite des Überseemuseums und entlang der Bahnhofstraße dran.

Ersatzhaltestellen für Busse

Nutzer der Straßenbahnlinien müssen an den meisten Tagen keine Behinderungen erwarten. Die Oberfläche (also Pflaster, Asphalt und Schotter) rund um die Gleise wird entfernt, die Schienen selbst bleiben aber stehen und ragen dann von ihrem Betonfundament aus etwa 20 Zentimeter „nackt“ in die Höhe. Die Bahnen können die Gleise weiterhin nutzen. 

Nicht möglich ist das dagegen für Busse, die schließlich auf normalen Straßenbelag angewiesen sind. Alle Busse halten deshalb in diesen Wochen der ersten Phase an Ausweichehaltestellen – und zwar entweder am Cinemaxx (Linien 20, 63, sowie die Regionallinien 101,102, 120,121, 150, 226, 660, 750, N12, N26, N61 und N62) oder an der Haltestelle Breitenweg, am Tivoli-Hochhaus  (Linien 24, 25, 26, 27, N3 und N5, sowie die Regionallinien 630, 670, 730, 739, 740, N73 und N74). 

Für Autofahrer sind Straßen gesperrt

Doch nicht nur Kunden der BSAG sind von den Bauarbeiten betroffen: Der Gustav-Deetjen-Tunnel kann während der gesamten ersten Bauphase nicht von Autofahrern genutzt werden. Für Fußgänger und Radfahrer dagegen gibt es weiterhin einen Weg. 

Zudem wird die Straße An der Weide einseitig in Fahrtrichtung  Hauptbahnhof gesperrt: Die Baumaschinen der BSAG können immer nur in kurzen Intervallen von wenigen Minuten arbeiten – sobald eine Straßenbahn die Gleise nutzen möchte, müssen sie auf die Fahrbahn „An der Weide“ ausweichen. 

Ungünstig ist daher, dass sich die Arbeiten mit der Sperrung Am Stern überschneiden. Da die Gleisarbeiten eigentlich 2016 hätten stattfinden sollen, war das so nicht geplant. Laut Radioberichten wollen Stadt und BSAG sich aber abstimmen, so dass zu Verkehrs-Hochzeiten je eine Straße für Autos geöffnet werden kann. 

Zwei „Power-Wochenenden“ in Phase 1

Zusätzlich zu den normalen Bauarbeiten der ersten Phase, die werktags von etwa 6 bis 22 Uhr stattfinden, organisiert die BSAG auch zwei Power-Wochenenden, an denen die Straßenbahnlinien umgeleitet werden müssen. Auch die Haltestellen am Bahnhof sind in dieser Zeit verlegt.

Vom 7. bis zum 9. Juli und vom 14. bis zum 16. Juli schaffen rund 100 Arbeiter rund um die Uhr (von Freitag, 20 Uhr, bis Montag, 4 Uhr früh) im Schichtwechsel an der Baustelle. An diesen Wochenenden werden die alten Schienen auf der Seite der Post herausgenommen und durch neue ersetzt. 

Außerdem sollen an diesen Tagen auch die Haltestellen selbst modernisiert werden, damit Fahrgäste künftig besser ein- und aussteigen können. Bahnen sollen künftig unmittelbar hintereinander halten und für Blinde wird ein moderneres Leitsystem installiert. 

Bahnen an Power-Wochenenden umgeleitet

Die Linien 1, 4 und 10 werden an diesen Wochenenden vom Bahnhof aus über die Domsheide umgeleitet, einzelne Haltestellen (Rembertistraße, Wilhelm-Kaisen-Brücke,  Humboldtstraße) entfallen oder werden nur in einer Richtung bedient („Am Dobben“ nur Richtung stadteinwärts).

Linie 6 wiederum fährt einen Ringverkehr: Vom Flughafen über den Brill zum Hauptbahnhof und zurück über Domsheide und Wilhelm-Kaisen-Brücke. Linie 8 entfällt ganz. Reisende in Richtung Universität und Schwachhausen müssen daher an diesen Wochenenden auf Bus-Ersatzverkehr (S 71 und S72) umsteigen. 

Zweite Phase ab Ende Juli

Die zweite Phase beginnt am 29. Juli, betroffen ist nun der Bereich entlang der Bahnhofsstraße. Die meisten Busse können dann wieder direkt am Bahnhofsvorplatz halten – wenn auch nicht immer an der ursprünglich vorgesehenen Haltestelle. 

Wie in Phase 1 können die Bahnen zumeist weiterhin den Bahnhof anfahren – wiederum abgesehen von zwei Wochenenden, an denen die Schienen ausgetauscht werden: Betroffen sind die Zeiträume 11. August bis 14. August und 18. August bis 21. August.

An diesen Wochenenden fahren alle Bahnen über die Domsheide, von dort aus gibt es Ersatzverkehr mit Bussen zum Hauptbahnhof. „Im vergangenen Jahr ging bei der Umleitung alles gut, die Domsheide war nicht überlastet“, beruhigt der Verkehrs- und Angebotsplaner der BSAG, Lars Degen. Für Linie 6 und 8 werden wiederum die Bus-Ersatzverkehre S71 und S72 eingeführt. 

Veränderte Abfahrtszeiten – Infos von BSAG

Die Bauarbeiten überschneiden sich mit dem Ferienfahrplan. Beides sorgt teilweise für veränderte Abfahrtzeiten. An den Haltestellen, online oder auch über die VBN-App finden sich die neuen Fahrpläne. 

Die BSAG will ab Sonntag auch selbst über die Bauarbeiten informieren: Fahrgastbegleiter sind von 4 bis 24 Uhr draußen unterwegs und große Infotafeln werden an dem Bauzaun am Bahnhof, sowie an vielen Haltestellen angebracht werde. Zudem liegen Flyer aus, in dem die wesentlichen Änderungen  in Phase 1 und den dazugehörigen Power-Wochenenden für alle Linien übersichtlich aufgeführt sind. 

Neue Gleise leiser und haltbarer

Nach Abschluss der Bauarbeiten sollen die Gleise am Bahnhof nicht nur neuer, sondern auch besser sein als zuvor. Die „dauerelastisch gegossenen Schienen“ sollen Schall und Erschütterungen minimieren – und somit leiser sein. 

Und anstelle der bisherigen Asphaltoberfläche wird dunkler Beton eingebaut, der stabiler ist und den hohen Belastungen durch die vielen Fahrten am Tag besser standhalten soll. 

 

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