Breitwegerich Der Breitwegerich wird auch als „Pflaster des Waldes“ bezeichnet. Doch ebenso „nützlich“ macht er sich in der heimischen Küche. Fotos: Konczak
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Ein sehr nützlicher und auch leckerer Wegbegleiter

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In diesem Sommer widmen wir uns zusammen mit dem NABU in Delmenhorst wilden Kräutern und Pflanzen, welche die kreative Küche bereichern oder überraschende Heilkräfte haben. Im zweiten Teil geht es um den Breitwegerich.

Für die Indianer war der Breitwegerich einst ein „Trittsiegel des weißen Mannes“, denn ursprünglich kommt er – genau wie der Spitzwegerich – aus Europa. Da er zu den trittfesten Pflanzen gehört, ist er in der Regel an häufig begangenen Stellen zu finden – für die Nordamerikanischen Indianer seinerzeit ein Indiz dafür, welche Pfade die europäischen Siedler genutzt haben.

Die naturverbundenen Indianer waren es vermutlich auch, die den nützlichen Wirkstoff dieser Pflanzenart erkannt haben. Der Saft aus den Blättern soll entzündungshemmend sein und die Wundheilung begünstigen.

Das Pflaster des Waldes

„Der Breitwegerich beinhaltet unter anderem Aucubin und wird auch als Pflaster des Waldes bezeichnet“, erklärt Heike Kroll, Naturschutzbeauftragte des Hegering Delmenhorst sowie Mitwirkende im NABU Delmenhorst. „Dafür muss man die Blätter leicht kneten und kann sie dann zum Beispiel bei Insektenstichen zum Lindern auf die Haut legen.“

In der heimischen Küche lässt sich der Breitwegerich genauso verarbeiten wie der Spitzwegericht, weiß indes Bettina Janßen, die erste Vorsitzende des NABU Delmenhorst. Die Blätter würden beispielsweise eine gute Grundlage für Salate bilden. „Man kann sie auch wie Spinat kochen, als Teil von Gemüsefüllungen in Teigtaschen nutzen oder unter Rührei mischen“, schlägt sie vor.

Knospen mit Geschmack

Auch die Blütenknospen, die man noch bis Juli ernten könne, seien eine Delikatesse mit nussigem Geschmack, mit der man Gemüsegerichte verfeinern könne. Als Rezeptidee schlägt Bettina Janßen einen Wegerichsalat mit Sellerie vor, den man mit einem Dressing aus Kürbiskernöl, Balsamico-Essig, Salz und Pfeffer vermengt.

Neben dem heilenden und lukullischen Nutzen des Wegerichs, gibt es zudem einen ganz praktischen: „Die Pflanzenfasern eignen sich sowohl als Orakel als auch dafür, zum Beispiel Äste zusammenzubinden. Sie sind sozusagen eine Art Waldzwirn“, verrät Heike Kroll.

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