„Manche Fahrradfahrer flitzen so schnell im Bürgerpark, dass unsere Kindergartenkinder Mühe haben ihnen rechtzeitig auszuweichen“, beschwert sich eine Betreuerin, die am Rande des Bürgerparks in einem Kindergarten arbeitet.
Bis jetzt sei aber noch kein Kindergartenkind verunglückt. Doch damit es dazu erst gar nicht kommt, möchte sich der Direktor des Bürgerparks ,Tim Großmann, nun um die sich häufenden Beschwerden über Rad-Raser kümmern.
Security im Einsatz
Mit externem Sicherheitspersonal will er sie anhalten lassen und zur Vernunft bringen. Auch eine Kooperation mit der Polizei kann er sich vorstellen. „Wir haben uns jetzt erst mal das Tiergehege im Bürgerpark vorgenommen. Dort werden wir eine zusätzliche Beschilderung aufstellen, als Appell an die Radfahrer. Und dann werden wir mal sehen, ob das funktioniert.“
Entspannter geht es in der Parkanlage links der Weser zu, wenn es um Raserei geht.
„Viele Radfahrer fahren von Huchting Richtung Innenstadt. Bisher ist es bei uns ein gutes Auskommen“, sagt Parkverwalterin Kirstin Köster. „Ich habe eigentlich keine schlechten Erfahrungen. Bei uns werden sämtliche Wege von allen genutzt.“
Es geht auch anders
Zwar trifft die Parkverwalterin hin und wieder auch zu schnell fahrende Zweiräder, auf ihren Wegen, doch Beschwerden erhält sie kaum. „In diesem Park sind Radfahrer gerne gesehen, mal abgesehen, dass wir gar nicht das Personal hätten um Verwarnungen auszusprechen“, sagt Köster.
Der Umweltbetrieb Bremen, der unter anderen die Wallanlagen pflegt, verweist auf die Politik, die sich entscheiden soll, ob in den Parkanlagen der Drahtesel überhaupt benutzt werden darf. Doch grundsätzlich hat Pressesprecherin Antje von Horn kein Problem mit Fahrradfahren in ihren Parks.
Keine gesetzliche Grundlage gegen rasende Radfahrer
„Wir hatten noch keinen Unfälle. Der Umweltbetrieb Bremen ist aufgeschlossen den Fahrradfahrern gegenüber“, sagt Antje von Horn. Rasende Radfahrer mit Security vom Sattel zu holen und sie zu belehren – dafür sieht von Horn im Moment keine gesetzliche Grundlage.
Spaziergänger und Radler – das geht also auch zusammen. An anderer Stelle wird gerade extra an neuen Radwegen gebaut – im Grünzug Kattenescher Fleet, um das Radfahren in der Natur noch attraktiver zu gestalten.
Neue Wege für alle
Die neuen Wege für Radfahrer, die durch das Grün führen werden, sind sogar so erfolgreich, dass es für das Bauprojekt zu einer Ko-Finanzierung aus GVFG-Mitteln (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz) gekommen ist.
Über das GVFG gewährt der Bund den Bundesländern Finanzhilfen. „Wir kümmern uns um das Radwegesystem in öffentlichen Grünanlagen und verbessern es“, so der Planer Thomas Knode vom Senator für Umwelt, Bau und Verkehr .