Der Geschäftsführer des JHD, Ralf Delker, hat die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses am Freitag darüber informiert, dass das Schutzschirmverfahren eingeleitet wird. Viele der insgesamt 1.000 Mitarbeiter nahmen an der Versammlung in der Divarena teil. Auch Oberbürgermeister Axel Jahnz war anwesend. Zuvor hatte das Amtsgericht Delmenhorst signalisiert, dass das Krankenhaus das Schutzschirmverfahren nach Paragraf 270b der Insolvenz-Ordnung anwenden kann. Damit ist der Weg frei für eine umfassende Sanierung.
Schutzschirmverfahren läuft an
Auf der Mitarbeiterversammlung betonte Delker noch einmal den festen Willen aller am Verfahren Beteiligten das Josef-Hospital zu erhalten. „Wir werden jetzt ein belastbares Sanierungskonzept erarbeiten, das unser Haus zukunftsfähig macht.“ Mit dem Schutzschirmverfahren verschaffe man sich Luft und Zeit.
„Diese müssen wir gemeinsam nutzen, um nach den drei Monaten einen Weg aus dieser Lage aufzeigen zu können. Mitarbeiter, Träger, das Land Niedersachsen und die Geschäftsführung müssen konstruktiv zusammen arbeiten,“ fordert Delker. Der Krankenhausbetrieb sei damit gesichert.
Krankenhausbetrieb ist gesichert
Jahnz zeigte sich am Freitag von der Situation für die Belegschaft betroffen. „Es wurde in der Versammlung allerdings deutlich, dass wir an dem Verfahren nicht vorbeikommen.“ Er sieht es als durchaus vorteilhaft an, dass in nächster Zeit die Kontrolle einem Gericht obliegt.
Auf der Mitarbeiterversammlung informierte Delker auch darüber, dass mit Start des Verfahrens die Löhne und Gehälter aller Mitarbeiter für die nächsten drei Monate gesichert sind. Forderungen von Gläubigern, die sich an die beiden Gesellschaften JHD Deichhorst gGmbH und JHD Mitte gGmbH richten, werden ausgesetzt.
Gehälter und Löhne für drei Monate sicher
„Jetzt werden wir hart arbeiten, um einen Weg aufzuzeigen, wie es nach den drei Monaten für alle Beteiligten weitergeht,“ so Delker. Für den Oberbürgermeister stellt die Erstellung des Sanierungskonzeptes auch eine Chance dar, Probleme anzusprechen. Auf einen möglichen Stellenabbau angesprochen, sagte er: „Wir werden für jede Stelle kämpfen. Aber ein Stellenabbau ist nicht gleichzusetzen mit Kündigungen. Das beinhaltet auch, dass man offene werdende Stellen nicht wieder neu besetzt. Die Mitarbeitervertretung muss wachsam sein.“