Viel zu feiern gab es für den SV Werder nach dem 0:0 im Nordderby beim Hamburger SV nicht wirklich.
Klar, ein Punkt im Auswärtsspiel ist im Normalfall ordentlich. Aber angesichts der Tatsache, dass die Grün-Weißen auch nach dem siebten Spieltag immer noch auf ihren ersten Sieg warten, war das Unentschieden zu wenig.
Werders Offensive ist derzeit völlig harmlos
Das zweite torlose Remis, durch das die Bremer weiter auf dem vorletzten Tabellenplatz bleiben, zeigte mehr als deutlich, wo der Schuh derzeit drückt: Die Abwehr steht ordentlich, Keeper Jiri Pavlenka machte das zweite starke Spiel in Folge, aber die Offensive ist derart harmlos, dass einem angst und bange werden kann, wenn man es mit Werder hält.
Beim Erzrivalen schossen die Gäste gerade neun Mal auf den Kasten von HSV-Keeper Christian Mathenia. Wie so oft in den vergangenen Wochen fehlte es an Durschlagskraft, an Präsenz im gegnerischen Strafraum und an der allerletzten Entschlossenheit.
Rückkehr von Junuzovic macht Hoffnung
Das sah auch Coach Alexander Nouri so: „Unsere Staffelung war nicht gut. Wir müssen schneller nachrücken und die Räume besetzen. Das war nicht optimal.“
Wenn man sich aus Werder-Sicht neben dem ergattertern Zähler über nocht freuen wollte, dann sicher über die Rückkehr von Zlatko Junuzovic.
Der Kapitän wurde in der 63. Minute eingewechselt. Mit ihm auf dem Platz hatten die Grün-Weißen ihre stärkste Phase des Spiels. Der Österreicher war sofort da und zog auch seine vorher so passiven Kollegen mit.
„Schön wieder auf dem Platz zu stehen“
Nouri: „Er hat unter Druck gute Lösungen gefunden und einige Offensivaktionen initiiert. Man hat heute gesehen, wie wichtig er für die Mannschaft ist.“
Entsprechend groß war die Freude bei Junuzovic selbst: „Es ist schön, endlich wieder bei der Mannschaft zu sein und noch schöner ist es, wie heute wieder auf dem Platz zu stehen. Mir fehlt natürlich hier und da noch was, aber ich hoffe, bald wieder komplett fit zu sein.“
Torflaute bei Werder seit 214 Minuten
Aber auch die Leistungssteigerung im Verlauf der zweiten Hälfte bescherte den Bremern kein Tor, seit 214 Minuten wartet die Nouri-Truppe nun schon auf ein Erfolgserlebnis in der Liga.
In den sieben Saisonspiele fand der Ball erst dreimal den Weg ins gegnerische Tor. „Wir müssen uns einfach mal belohnen und uns so das Leben einfacher machen“, so Junuzovic über die anhaltende Torflaute.