Sebastian Knickmann und Katja Philipsenburg sammeln Kindheitsgeschichten. Bei den Feuerspuren stehen sie mit ihrem Wohnwagen beim Werftarbeiterdenkmal. Foto: pv
Buchprojekt

Buchprojekt: Von der Kindheit in Gröpelingen

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Unter dem Motto „Mein Gröpelingen“ steht ein Buchprojekt von Katja Philipsenburg und Sebastian Knickmann. Die Beiden sammeln jetzt Geschichten von der Kindheit und Jugend im Stadtteil in den 1980er und -90er Jahren.

Christiane Gartner von Kultur vor Ort zeigt sich begeistert von dem neuen Projekt. Schließlich seien die beiden heutigen Designer selbst zu einer Zeit in Gröpelingen aufgewachsen, „als man den Eindruck hatte, hier geht alles kaputt.“

Für die Kinder dieser Zeit habe sich die Situation oft aber ganz anders dargestellt: „Sie beschreiben Ressourcen der Eltern, die wir gar nicht sehen. Geschichten von Leuten, die sich nach dem Niedergang der Werften engagiert haben“, beschreibt Gartner: „Ich finde es ist eine unglaublich spannende Recherche.“

Eine glückliche Kindheit in Gröpelingen

Das findet auch die 1977 geborene Philipsenburg, die selbst in Gröpelingen aufgewachsen ist und sich gerne an ihre glückliche Kindheit im Stadtteil erinnert. Zum Beispiel an ihre Erkundungen auf dem Gelände der einstigen AG „Weser“: Auf das Gelände der früheren Werft hatten sich die Angler schnell Zutritt verschafft und so auch für die Kinder Eingänge auf diesen „Abenteuerspielpatz“ geschaffen, berichtet Philipsenburg.

Aber auch die (immer noch stattfindende) Gröpelinger Frühjahrskirmes sei ein Dreh- und Angelpunkt für die Kids gewesen. Ganz genau kann sie sich auch an eine ältere Dame erinnern, die dort immer Kuchen vom Backblech verkauft habe und den Kindern dann immer die Kuchenränder geschenkt habe.

Austausch über Erlebnisse in der Kindheit

Über solche Geschichten hat sie sich während des Studiums oft mit Knickmann unterhalten, bis ihnen dann die Idee für das Buchprojekt gekommen sei. Mit Fotos, Interviews und gesammelten Geschichten wollen sie so aufzeigen, dass die Kindheit in Gröpelingen – zwischen Kleingärten, Bunker, Getreideanlage und Werftgelände – auch sehr schön war.

Zunächst hoffen die beiden aber erstmal, dass möglichst viele Beiträge und Anregungen aus der Bevölkerung auf die Mail-Adresse meingropelingen@kultur-vor-ort.com eingehen. Zudem werden sie demnächst auch mit einem von Kultur vor Ort zur Verfügung gestellten Wohnwagen im Stadtteil präsent sein, um mit Zeitzeugen ins Gespräch zu kommen. Erstmals wird der blau-weiße Wohnwagen aus DDR-Produktion am 5. November bei den Feuerspuren am Werftarbeiter-Denkmal an der Lindenhofstraße stehen.

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