Eigentlich war für Bremen eine U-Bahn geplant, doch es haperte am Geld. Fotos: Fotoachiv des LIS/Zenrtum für Bremer Baukultur
70 Jahre Land Bremen

Verkehr in der Bremer City: Die U-Bahn, die nie kam

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Wer in Bremen von A nach B gelangen will oder gar einen Ausflug ins Umland plant, nutzt den öffentlichen Nahverkehr. Das taten die Einwohner der Stadt auch schon vor 70 Jahren - fast wäre dies auch per U-Bahn geschehen.

Ab 1945 hieß es zunächst Wiederaufbau. Seitdem ist viel passiert, allem voran die Elektrifizierung und der Ausbau des Streckennetzes. Im Land Bremen werden Fahrgäste von Straßenbahnen, Zügen, Bussen und Fähren befördert. Dabei wurden Angebot und Streckennetz bis heute ständig erweitert – und ein Ende ist noch nicht in Sicht.

In den ersten Jahren des noch jungen Bundeslandes musste man zunächst mit den Einschränkungen leben, die die Kriegsschäden mit sich brachten. Und so stellte die Eröffnung der Großen Weserbrücke im November 1947 einen ersten großen Meilenstein dar, denn nun konnten das Alt- und das Neustadtnetz, die seit dem Brückeneinsturz getrennt voneinander fuhren, wieder miteinander verbunden werden. Die Zeit des Wiederaufbaus war aber auch geprägt von Strecken­netzerweiterungen, etwa der Linie 3 nach Gröpelingen oder der damaligen Linie 8 bis Burgdamm als Oberleitungs-Bus.

Straßenbahn rammt Rathaus

Mit dem Netz wuchs auch der Komfort: So wurde 1953 der erste Straßenbahn-Großraumwagen in Dienst gestellt, 1955 dann der erste Gelenkbus. 1964 sorgte die Bremer Straßenbahn für Schlagzeilen, als ein Triebwagen der Linie 2 eine tragende Säule der Rathaus-Arkaden rammte und diese umstürzte.

1964 rammte eine Straßenbahn das Rathaus. Daraufhin wurde die dortige Haltestelle an die Domsheide verlegt.

Glücklicherweise war das Rathaus damals gerade wegen Restaurationsarbeit eingerüstet und die beauftragte Firma übernahm auch die Beseitigung dieses Schadens.

Als Folge des Unfalls forderte das Kulturressort, die Straßenbahn vom Marktplatz verschwinden zu lassen. Inzwischen ist die Haltestelle vor dem Rathaus an die Domsheide verlegt worden, die Schienen verlaufen jedoch weiterhin vor dem Weltkulturerbe.

U-Bahn: Es haperte am Geld

Eine Besonderheit an Bremens öffentlichem Nahverkehr ist, dass es keine U-Bahnlinie gibt. Geplant war sie allerdings: Erste Gutachten befürworteten eine U-Bahnlinie bereits ab 1952 für die Linien 2 und 3 zwischen Ostertor und Doventor.

1967 wurde ein weiteres veröffentlicht, das den Bau von vier kompletten U-Bahnlinien vorsah. Kurze Zeit später wurde es durch ein S-Bahn-Projekt komplettiert – allerdings nie umgesetzt, weil das Geld fehlte.

Täglich 300.000 Nahverkehrs-Nutzer

Die Anbindung von Bremen-Nord wurde ab 1965 mittels Gemeinschaftstarif mit der Deutschen Bahn vereinfacht. Heute fährt die Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen mit der RS1 im Berufsverkehr im 15-Minuten-Takt.

Fast 300.000 Menschen nutzen heute täglich die rund 330 Busse und Straßenbahnen. Zu den größten Streckenerweiterungen innerhalb der vergangenen 70 Jahre gehören die Linie 1 zwischen Huchting und dem Weserpark, die 1967 eröffnet wurde, sowie die Linie 4 zwischen Arsten und Lilienthal. Diese schließt seit 2014 die erste Umlandgemeinde an das Bremer Streckennetz an – und sie soll nicht die letzte sein.

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