Der Senat hat für den Bau von zwei neuen Bädern fast 40 Millionen Euro zur Verfügung gestellt“, erläuterte Sportsenatorin Anja Stahmann (Grüne) in der Sitzung die Planungen für ganz Bremen. „Das Bäderkonzept hat jetzt alle Gremien durchlaufen und die Baukosten werden mit dem Haushalt noch im Dezember verabschiedet“, kündigte die Senatorin an. Nach den Planungen sollen das Unibad geschlossen und dafür das Horner Bad und das Westbad neu gebaut werden.
Bereits nach der Freibadsaison 2018 soll das Horner Bad für 25,3 Millionen Euro erneuert werden. Ein Jahr später soll dann auch die Erneuerung des 40 Jahre alten, maroden Westbades für 14 Millionen Euro in Angriff genommen werden.
Innenbereich-Planung abgeschlossen
Beide Bäder sollen dann bis 2021 fertig sein. „Wir beten jeden Abend, dass die Technik im Unibad bis dahin noch durchhält, weil wir sie brauchen“, machte Stahmann die Dramatik der Situation deutlich: „Ich gehe auch im Waller Bad schwimmen und hoffe, dass auch dort die Technik durchhält.“
Zumindest die Planungen für den Innenbereich des Westbades sind mittlerweile abgeschlossen und wurden in der Sitzung von der Bäder-Geschäftsführerin Martina Baden und dem Architekten Tobias Reckert vorgestellt.
Baumstützen als Besonderheit
Bei den Planungen für den Vorplatz stehe man zwar noch ganz am Anfang, das restliche Gebäude sei aber weitgehend fertig geplant, erläuterte Reckert. Danach soll das komplette Bad neu gebaut werden. Lediglich der Übergang zum Außenbecken und das Außenbecken selbst sollen erhalten werden. Zudem solle die Fassade der Eislaufhalle ebenfalls überarbeitet werden, erklärte der Architekt.
Der neue Eingang des Bades wird künftig etwas nach hinten verlegt, damit man ihn schon von der Waller Heerstraße aus sieht. Zudem soll das gesamte Bad kompakter gehalten werden, um die Betriebskosten möglichst niedrig zu halten. Als Besonderheit soll das neue Gebäude so genannte Baumstützen als tragendes und gestalterisches Element bekommen. Die Stützen werden dabei zur Decke hin immer größer und verbinden sich schließlich miteinander.
Verkleinerung um 29 Prozent
Neben dem Erdgeschoss in dem sich der Eingangsbereich, die Umkleidekabinen und die Becken befinden, soll es in einem kleinen Teil des Bades auch einen ersten Stock geben, in dem sich ein von außen zugängiger Gastronomiebereich sowie ein vom Bad aus zugängiger zweiter Gastronomiebereich sowie ein Versammlungsraum befinden.
Viel Kritik gab es unterdessen an den geplanten Becken, dem weggefallenen Saunabereich und dem fehlenden Solebecken. Turas Vizepräsident Gerd Schweizer hat ausgerechnet, dass sich die Beckengrößen um insgesamt 29 Prozent verkleinern. Während das bestehende Westbad über Beckengrößen von 729 Quadratmetern verfüge, solle das neue Westbad nur noch über 527 Quadratmetern verfügen.
Kleines Kinderbecken als Kritikpunkt
Sein Fazit: „Die Neubauplanung wird den Anforderungen des Bremer Westens nicht gerecht.“ Deswegen fordert er eine beteiligungsorientierte Überarbeitung der Planungen. Dieser Forderung schlossen sich einige Beiräte an, die nicht nur das fehlende Solebecken sondern auch das viel zu kleine Kinderbecken kritisierten. Statt auf den Bau des Saunabereiches zu verzichten hätte man sich besser um private Investoren für diesen Bereich bemühen sollen, kritisierte auch die Waller Beirätin Cecilie Eckler-von Gleich.
Baden erläuterte, dass man zwar noch einen Bereich für die Sauna vorgesehen habe, diese aber nicht finanziert werde. Auch für das Solebecken sieht sie keinen Bedarf, da die Bremer Bäder überall Probleme haben diese zu vermieten.
Sie habe auch nicht den Eindruck, dass das Planschbecken zu klein sei. Zudem würden alle Bereiche des Bades künftig auch viel flexibler sein. Gleichwohl sagte sie aber zu, dass die auf der Sitzung vorgetragenen Einwände geprüft werden sollen.