Grundschule Delfter Straße Mit einer Verzögerung von fast sechs Monaten sollen nächste Woche die Arbeiten am Rohbau beginnen. Foto: WR
Huchting

„Kinder wollen die Container nicht mehr betreten“

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Der Rohbau an der Grundschule Delfter Straße soll nächste Woche beginnen. Immobilien Bremen und die senatorischen Behörden informierten über den Sachstand und den weiteren Ablauf des Mensa-Baus.

Seit den Sommerferien ist die Grundschule Delfter Straße eine offene Ganztagsschule, doch die Mensa fehlt weiterhin. Der Baubeginn verzögerte sich aufgrund eines mangelhaften Brandschutzkonzepts um fast ein halbes Jahr.

Jetzt soll Bewegung in die Baustelle kommen: Ende Dezember lag die Baugenehmigung vor, am Dienstag, 30. Januar, beginnt der Rohbau. Dies teilte Immobilien Bremen (IB) dem Beirat mit.

Auf Nachfrage, wie lange die Brandschutzsanierung dauert, konnte IB keine Antwort geben. „Wir können keinen Zeitplan nennen“, sagt Günter Klänelschen von IB, „sitzen aber mit Hochdruck daran, den Bau zu beenden.“

Stromkabel hängen herunter

Momentan sind die Decken der Schule durch die Schadstoffsanierung offen und Stromkabel hängen herunter. „Wir haben mit der Einladung zur Sitzung Fragen geschickt. Es macht mich wütend, dass wir im Nachhinein keine Antworten kommen“, sagt Falko Bries (SPD).

„Es fehlt an Klarheit“, stimmt Renate Otto-Kleen (Die Grünen) zu. Der Beirat kritisiert außerdem, dass ihm der Baustellenplan trotz mehrfacher Anfrage immer noch nicht vorliegt.

„Fenster samt Rahmen ist herausgefallen“

An der Grundschule herrschen weiterhin Probleme. Bei den Arbeiten am Zugangsweg wurde ein Tank mit Chemikalien gefunden, der entsorgt werden muss. Außerdem ist der Zustand der Container laut der stellvertretenden Elternsprecherin Lucie Horn fraglich. „Ein Fenster samt Rahmen ist herausgefallen und hat einen Jungen verletzt.“

Außerdem seien die Waschbecken zu hoch, die Kinder könnten die Wasserhähne nicht aufdrehen und die Elektroheizung auf den Toiletten sei zu gefährlich, da Kinder auf die Idee kommen könnten, Papier reinzustecken. Dies könnte zu einem Brand führen, doch auf den Toiletten seien keine Feuerlöscher vorhanden. Auch herrsche auf der Eisentreppe bei Frost Rutschgefahr.

Dies seien nur einige der Mängel. „Die Situation ist eine Belastung für den Ganztag und führt bereits zu Kündigungen“, sagt Schulleiterin Frauke Brandt.

Weitere Container zur Entlastung

Zum Teil wurden die Pro­bleme bereits im Protestbrief der Elternvertretung im November erwähnt. „Die Kinder wollen die Container nicht mehr betreten“, sagt die stellvertretende Elternsprecherin. „Wir sind an einem Punkt angekommen, wo wir Hilfe brauchen“, sagt Yvonne Averwerser (CDU).

Aufgrund der fehlenden Mensa haben die Grundschüler anfangs die Mensa des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums benutzt. Da dies zu Lärm und Platzmangel führte, wird das Mittagessen mittlerweile in den Klassenräumen der Grundschule ausgegeben. „Wir werden Container in Auftrag geben, um die Essensversorgung zu lösen“, sagt Udo Stoessel vom Bildungssenat.

Die Container sollen auch als Ausweichmöglichkeit für die Bauzeit dienen. „Die Container müssen erst ausgeschrieben und beschafft werden“, so Stoessel. „Sie sollten bis zum Sommer stehen.“ Wo diese Container hinkommen, konnte keiner der Anwesenden beantworten. Dies soll noch überprüft werden.

Beirat beschließt Antrag der Linken

Die Fraktion Die Linke stellte daraufhin einen Antrag, der mit Änderung beschlossen wurde. Der Beirat fordert darin die senatorischen Behörden auf, dafür zu sorgen, dass geordneter Unterricht und Betreuung an der Ganztagsschule stattfinden.

Die Behörden sollen außerdem die Schule von fünf- auf maximal vierzügig umwandeln und der Beirat fordert monatliche Berichte inklusive Bauzeitenplans.

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