Fluglotsen der Deutschen Flugsicherung in der Kontrollzentrale Bremen. Foto: pv
Mehr als 3,2 Millionen Flüge sind im vergangenen Jahr im deutschen Luftraum gezählt worden – so viele wie nie zuvor. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) ist seit ihrer Gründung 1993 für die Überwachung des deutschen Flugraums zuständig.
Seitdem haben sich die Flugzahlen laut DFS nahezu verdoppelt. Und das hat auch Auswirkungen auf die Fluglotsen. Denn mit der steigenden Zahl der Flugbewegungen werden auch mehr Lotsen benötigt.
„Durch den Anstieg haben wir einen großen Bedarf und sind gefordert, massiv Werbung zu machen“, sagt Anja Naumann, DFS-Sprecherin am Standort Bremen. In den 25 Jahren ihres Bestehens hat die DFS rund 2.300 Fluglotsen an der Flugsicherungsakademie ausgebildet – und um die 70.000 Bewerbungen bearbeitet.
Nur drei bis fünf Prozent bestehen die Prüfung
Denn nur etwa drei bis fünf Prozent der Bewerber schaffen die Aufnahmeprüfung. Abitur, gute Englischkenntnisse, logisches und räumliches Verständnis, Konzentrationsfähigkeit, die Grundlagen der Physik, Zahlenaffinität, Teamplayer-Eigenschaften und ein maximales Alter von 24 Jahren – die Anforderungen an die Bewerber sind groß und das macht auch die Nachwuchssuche langwierig.
„Es muss generell viel Aufwand betrieben werden, um Bewerber zu finden, die das Anforderungsprofil mitbringen“, sagt Naumann. Für die Nachwuchsgewinnung bietet die DFS unter anderem Berufsinformationstage für Schüler an und nimmt auch am Girls Day teil.
Um das Verkehrswachstum der nächsten Jahre bewältigen zu können, werden in diesem Jahr 120 Fluglotsen ihre Ausbildung beginnen – noch sind nicht alle Stellen besetzt. Wie viele künftige Lotsen nach Bremen kommen werden, steht laut Naumann noch nicht fest und wird erst noch nach dem Bedarf berechnet.
Bremen ist einer von bundesweit insgesamt vier Center-Standorten. Die Lotsen in der Kontrollzentrale sind für den kompletten norddeutschen Luftraum zuständig. In der Hansestadt sind 290 Center-Lotsen und 20 Tower-Lotsen tätig.
