Weniger als zwei Jahre sind vergangen, seit die Stadt Delmenhorst einen rund 28.000 Quadratmeter umfassenden Bereich des früheren Firmengeländes zwischen Delmod- und Brauenkamper Straße gekauft hat. Im vergangenen Jahr folgte das Vergabeverfahren.
28.000 Quadratmeter große Fläche
Zuständig für den Rückbau der seit 2009 leerstehenden Immobilien ist die Delmenhorster Wirtschaftsförderungsgesellschaft (dwfg): „Für den Abriss haben wir eine Firma gesucht, bei der nicht nur der Preis stimmt, sondern die auch sofort mit den Arbeiten beginnen kann. Möglichst in drei Monaten sollen alle Gebäude verschwunden sein“, erklärte dwfg-Geschäftsführer Axel Langnau.
Zeitgleich mit der Enthüllung des Bauschildes begannen im Inneren der flachen, aber weitläufigen und teilweise unterkellerten Gebäude bereits die Abrissarbeiten. In rund fünf Wochen werden dann voraussichtlich die ersten Teile der Industriebrache nach und nach verschwinden. Die dwfg kalkuliert den Abriss mit rund 600.000 Euro. Zum Vergleich: Der Abriss der zwei städtischen Blöcke Am Wollepark schlug mit rund einer Million Euro zu Buche.
Neues Wohngebiet in Deichhorst
Dort, wo das einstige Flaggschiff der Delmenhorster Modebranche seinen Sitz hatte, soll in den nächsten Jahren ein neues Wohnquartier entstehen. Für die Stadtbaurätin Bianca Urban stellt dieses Projekt ein vorbildliches Beispiel für die Revitalisierung von Brachflächen im Rahmen der innerstädtischen Stadtentwicklung dar.
Aktuell entwickelt die Oldenburger NWP-Planungsgesellschaft Entwürfe für das Gesamtareal und erarbeitet ein städtebauliches Konzept. Erste Vorentwürfe liegen der Stadtverwaltung bereits vor und werden intern geprüft. Der Politik und Öffentlichkeit wird das Konzept voraussichtlich noch im ersten Halbjahr des laufenden Jahres vorgestellt. Dieses städtebauliche Konzept dient als Grundlage für den ebenfalls in diesem Jahr zu erstellenden Bebauungsplan. Mit der Erschließung und Vermarktung des Grundstücks wird für das kommende Jahr gerechnet.
Städtebauliches Konzept wird in diesem Jahr entwickelt
„Voraussichtlich wird man 70 bis 75 Prozent des 28.000 Quadratmeter großen Geländes bebauen können und somit versiegeln. Experten werden bei den Grundstücksgrößen ganz genau auf den Abfluss des Wassers gucken“, betonte Jahnz. Ihm sei es wichtig, dass in Bezug auf die Vorgaben bei den zukünftigen Wohngebäuden die umgebende, vorhandene Wohnbebauung berücksichtigt wird. „Wir haben hier vor allem Ein- und Mehrfamilienhäuser“, sagte er.
Der zusätzliche Wohnraum wird in Delmenhorst dringend benötigt. „Momentan haben wir rund 400 Personen auf der Warteliste, die bauen wollen“, verriet Axel Langnau. Noch in diesem Jahr arbeitet die dwfg Bewertungskriterien aus, nach denen Grundstücke an potenzielle Käufer vergeben werden.