Neele Engel (l.) und Jasmina Heritani beraten Erwachsene im Quartiersbildungszentrum Morgenland in allen Bildungsfragen.Foto: Bollmann
Weiterbildung

Bildungsberatung öffnet neue Wege

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Seit einem Jahr sind im Quartiersbildungszentrum (QBZ) Morgenland die Stellen der Aufsuchenden Bildungsarbeit mit Neele Engel und Jasmina Heritani besetzt. Seitdem konnten sie vielen Menschen neue Lernwege eröffnen.

Für Engel, Heritani und Christiane Gartner von Kultur vor Ort ist der bevorstehende erste Jahrestag ein guter Zeitpunkt über ihre bisherigen Erfahrungen und die Schwerpunkte ihrer Arbeit zu berichten.

„In einer sich rasch wandelnden Gesellschaft ist lebensbegleitendes Lernen immer wichtiger“, erläutert Christiane Gartner. Das gelte dabei umso mehr für eine Einwanderungsgesellschaft in der die Integration durch Arbeit eine wichtige Rolle spiele.

Gerade viele Flüchtlinge und Einwanderer hätten zentrale Beratungsangebote bislang allerdings nicht erreicht. Deswegen wurde im Rahmen der ressortübergreifenden Initiative „Weiter mit Bildung und Beratung“ die Aufsuchende Bildungsberatung im QBZ eingerichtet.
„Wir versuchen die Leute abzuholen, die sonst nicht in die Beratung kommen würden“, erklärt Neele Engel.

Aufsuchende Bildungsberatung holt die Menschen ab

Mit Erfolg: Jasmina Heritani und Engel haben sich im ersten Jahr nicht nur in Kindertagesstätten, Grundschulen, Vorkursen und anderen Orten vorgestellt sowie Kontakte geknüpft, sondern auch schon vielen Menschen geholfen, passende Weiterbildungsangebote oder Deutschkurse zu finden. 184 Personen (Stand Februar) kamen insgesamt 525 mal in die Beratung, davon 99 Prozent mit Migrationshintergrund.

Dabei beraten die beiden grundsätzlich in allen Bildungsfragen und ermitteln trägerunabhängig den individuellen Weiterbildungsbedarf. Und der kann vollkommen unterschiedlich sein. Häufig fehlen Sprachkenntnisse, oft aber auch Bildungsabschlüsse oder es sind einfach nur Zeugnisse nicht mehr vorhanden.

Die fließend arabisch sprechende Heritani schildert einen Fall in dem eine junge Mutter mit zwei Kindern und einem Zettel auf dem „Ich suche einen Deutschkurs“ stand, in die Beratung gekommen wäre. Nachdem man zu einer gemeinsamen Sprache gefunden hatte, stellte sich heraus, dass die junge Frau eine universitäre Ausbildung absolviert hatte und über Berufserfahrung als Lehrerin verfügte.

Die Bildungsberatung kann neue Wege öffnen

Heritani ahnt zwar, dass der Abschluss in Deutschland nicht anerkannt wird, dennoch will sie die junge Frau nicht entmutigen. Schließlich sei der Weg trotz fehlender Anerkennung dann ja nicht am Ende und vielleicht lässt sich eine Perspektive als Erzieherin eröffnen.

Das Motto ihrer Arbeit: Beruhigen, strukturieren, motivieren und Perspektiven finden. „Wir arbeiten jeden Schritt gemeinsam durch und erstellen gemeinsam einen Weiterbildungsplan. Mit vielen kleinen Zwischenschritten und einem Endziel“, erläutert Heritani.

Weitere Informationen zu der Aufsuchenden Bildungsberatung gibt es unter der Rufnummer 36 18 11 90, direkt im QBZ Morgenlandstraße (dienstags 9.30 bis 11.30 und donnerstags von 14.30 bis 16.30 Uhr) und unter gröpelingen-bildet.de

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