In den Zweikämpfen hatte Werder (hier Niklas Moisander gegen Daniel Ginczek) gegen den VfB zu oft das Nachsehen. Foto: Nordphoto Niklas Moisander (links) ist im Duell gegen Stuttgarts Daniel Ginczek einen Schritt schneller Foto: Nordphoto
0:2 in Stuttgart

Vor dem Tor zu harmlos

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Es war eine ziemlich überflüssige Niederlage, die Werder beim 0:2 (0:1) in Stuttgart kassierte. Beim vorentscheidenden Tor zum 0:1 stellten sich die Bremer zu naiv an und ihre eigenen Chancen nutzten sie nicht.

Bei bestem Fußballwetter schienen die Bremer am Samstagnachmittag in Stuttgart nicht unbedingt in Spiellaune. Zumindest was den ersten Durchgang angeht. Werder versuchte sich offensichtlich durch körperliche Härte erst einmal Respekt zu verschaffen, den heimstarken VfB gar nicht erst in den Rhythmus kommen zu lassen.

Doch den frühen Stuttgarter Führungstreffer konnten die Grün-Weißen dadurch nicht verhindern. Ausgangspunkt war die Flanke von Stuttgarts Insua, der auf der linken Angriffsseite überhaupt nicht gestört wurde und das Leder in aller Ruhe vor das Tor zirkeln konnte.

Gentner spielt seine Cleverness aus

Die Gefahr im Zentrum schien eigentlich gar nicht so groß, waren die Bremer am eigenen Fünfmeterraum schließlich in Überzahl. Doch Stuttgarts Maskenmann Christian Gentner zeigte im Duell mit Werders Milos Veljkovic, was wesentlich mehr Bundesliga-Erfahrung wert sein kann:

Ein leichter Schieber mit beiden Händen in den Rücken des 22 Jahre jungen Serben und der 34-jährige Gentner stand völlig blank und köpfte aus kurzer Distanz zum 1:0 (13.) ein. Werders Forderungen nach dem Videobeweis beachtete der Schiedsrichter gar nicht erst.

Vorteile für Werder, jedoch ohne Erfolg

Für eine Mannschaft, wie den VfB, die nur selten trifft (bis zum Werder-Spiel mit nur 28 Toren aber schon 39 Punkte eingefahren hatte), bedeutet eine Führung eigentlich schon die halbe Miete. Doch was die Anzahl der Chancen angeht, so hätte Werder die Mercedes-Benz-Arena keinesfalls als Verlierer verlassen müssen.

Die Gäste erarbeiteten sich in der deutlich besseren zweiten Halbzeit sogar einen Vorteil an guten Gelegenheiten. Zweimal Max Kruse, zweimal Jérome Gondorf und einmal Marco Friedl hätten es jeweils auf dem Fuß oder Kopf gehabt, für den Ausgleich zu sorgen.

Elfer nach Foul an Kruse möglich

Bei einer Kruse-Chance (73.) hätte der Schiedsrichter nach einem Tritt gegen das Schienbein des Werder-Angreifers auch durchaus auf Elfer entscheiden können. Doch dieser Pfiff blieb ebenso aus, wie das rechteckige Handzeichen für die Anforderung des Videobeweises beim 0:1.

Werders Mittelfeldspieler Maximilian Eggestein fasste die Partie treffend zusammen: „Wir haben viel versucht, haben es aber nicht erzwingen können. In der ersten Halbzeit sind wir die Stuttgarter nicht aggressiv genug angelaufen und unsere Konter haben wir nicht gut genug ausgespielt. Dass wir hinten heraus aufmachen mussten war klar. Dass Stuttgart dann wahrscheinlich einen seiner Konter zum 2:0 nutzt, auch.“
Lob gab immerhin auch: „Werder hat gut gefightet. Ich hatte mehr Aktionen, als in den letzten Heimspielen“, so VfB-Keeper Zieler, was für die Gäste jedoch kein Trost war.

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