5,23 Meter über Normalnull – so hoch stieg die Weser in Vegesack teils bei der Sturmflut vom 17. Februar 1962. Wer sich jetzt schwer vorstellen kann, wie hoch das tatsächlich ist, findet an der Gezeitenstation an der Maritimen Meile nun eine anschauliche Messlatte: An den Säulen des Balkons der Station sind die höchsten Hochwasserstände markiert und laden dazu ein, sich selbst mal daneben zu stellen und zu vergleichen.
An der neuen Gezeitenstation gibt es auch Informationen zu drei weiteren Sturmfluten. Neugierige erfahren zudem etwas über die Schifffahrt auf der Weser sowie die Entstehung von Ebbe und Flut. Zusätzlich können die aktuellen Pegelstände in Bremerhaven, Brake, Vegesack und Bremen auf vier Anzeigen abgelesen werden. Geplant ist zudem, über einen Fernseher kurze Filme abzuspielen. Auch ein Relief des Vegesacker Jungen, der Symbolfigur des Stadtteils, wird noch angebracht.
Gezeitenstation seit zehn Jahren geplant
Das Projekt nahm schon vor zehn Jahren seinen Anfang. Damals waren der Verein Maritime Tradition Vegesack Nautilus und die Hochschule Bremen im Boot. Im Laufe der Jahre haben sich Zuständigkeiten verändert, aus Zusagen wurden Absagen und auch der Ort veränderte sich.
Ursprünglich sollte die Messstation des Wasser- und Schifffahrtamts zu einer Gezeitenstation verändert werden, nun ist es die Signalstation. Das Projekt ist schlussendlich vom Stadtgartenverein Vegesack in Kooperation mit dem Verein MTV Nautilus entstanden, der das Gebäude in Absprache mit Immobilien Bremen zur Verfügung stellt.
„Man braucht einen langen Atem“
Und so lag es gestern auch an Heiko Dornstedt als Vorsitzenden des Stadtgartenvereins die Gäste zur Eröffnung zu begrüßen und nochmal auf die Geschichte der Station einzugehen. „Man braucht einen langen Atem, um so ein Projekt zu Ende zu bringen“, so Dornstedt.
Sein Dank ging an die Akteure – sowohl für das Engagement als auch für die finanzielle Unterstützung. Letztere kam unter anderem vom Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, von der Wirtschaftsförderung Bremen und privaten Spendern.
Weitere Informationen gibt es auch online unter gezeitenstation.de