Werder übernahm gegen die ganz auf Torverhinderung eingestellten Gastgeber sofort die Initiative. Geduldig kombinierte sich der Erstligist durchs Mittelfeld, immer auf der Suche nach der Lücke in den beiden Abwehrriegeln der Flensburger.
Die erste fand Johannes Eggestein nach acht Minuten, als er mustergültig für Theo Gebre Selassie durchsteckte. Der Rechtsverteidiger traf zwar nur den Pfosten, aber in der Mitte stand Claudio Pizarro goldrichtig und staubte zum 1:0 ab.
Flensburg lässt sich nicht locken
Flensburg ließ sich trotz des frühen Rückstandes nicht aus der kompakten Defensive locken. Werder spielte geduldig weiter, ließ aber den letzten Biss, das zweite Tor zu machen, vermissen.
Das rächte sich nach 27 Minuten: Im Anschluss an eine Standardsituation flankte Santos den Ball aus dem Halbfeld vor das Tor. An Freund, Feind und vor allem Pavlenka vorbei schlug der Ball zum überraschenden 1:1 ein (27.). Der Keeper hätte die Situation leicht verhindern können, wenn er versucht hätte, die weite Flanke abzufangen.
Werder lässt sich nicht schocken
Die Bremer steckten den Ausgleich locker weg, zogen das Tempo wieder etwas an, ohne die Konterabsicherung zu vernachlässigen. Mal davon abgesehen, dass die Flensburger Spieler natürlich nicht das Tempo der Akteure von Bayer Leverkusen besitzen, hatte die Mannschaft offensichtlich die Lehre aus der Pleite vom Sonntag gezogen.
Das 2:1 für Werder war dann Resultat einer feinen Einzelleistung von Florian Kainz. Der Österreicher schnappte sich 20 Meter vor dem Tor einfach mal den Ball, zog kurz an und dann knallhart ab. Schon schlug der Ball ein (37.).
Klaassen verwandelt Elfmeter
Bevor Flensburg sich neu sortiert hatte, suchte Johannes Eggestein im Flensburger Strafraum den Zweikampf. Der Verteidiger fädelte ungeschickt ein und brachte den Nachwuchsmann zu Fall. Den fälligen Elfmeter verwandelte Davy Klaassen, gestern Kapitän, humorlos zum 3:1 (44.).
Nach dem Seitenwechsel verwaltete Werder den Vorsprung mit der Routine, die man von einem Bundesligisten erwarten kann. Motto: „So lange wir den Ball haben, kann der Gegner kein Tor machen.
Joker Harnik trifft doppelt
Nach 72 Minuten musste Pavlenka dann einmal in höchster Not klären, ansonsten hielt Werder den Regionalligisten weitestgehend vom eigenen Tor fern.
Nach einem energischen Einschreiten von Maximilian Eggestein und einem folgenden Sprint durchs Mittelfeld legte der U21-Nationalspieler auf den eingewechselten Martin Harnik ab. Dieser verwandelte sicher zum 4:1.
Eggestein-Brüder haben früher Feierabend
Damit war die Messe gelesen. Trainer Florian Kohfeldt gönnte den Eggestein-Brüdern einen frühen Feierabend und Milot Rashica sowie Kevin Möhwald etwas Spielpraxis.
Von einem Bruch im Bremer Spiel keine Spur. Es ging weiter Richtung Flensburger Tor. Kainz flankte herrlich auf in die Mitte. Harnik war erneut zur Stelle 5:1 (79.)
Werder: Pavlenka – Selassie, Veljkovic, Friedl, Augustinsson – M.Eggestein (79. Möhwald), Sahin, Klaassen – J. Eggestein (76. Rashica), Pizarro (66. Harnik), Kainz.