„Die Bevölkerung bewaffnet sich. Wie ist Ihre Haltung dazu?“, lautete eine Frage in der Diskussionsrunde. „Lassen“, antwortete Holger Ihnen vom Präventionszentrum der Polizei Bremen. Er ergänzte: „Durch eine Waffe fühle ich mich vielleicht sicherer, aber begebe mich in gefährliche Situationen.“ Waffen würden eine kritische Lage verschärfen, könnten sogar eine Gewaltspirale erzeugen. Er gab wichtige Präventionstipps zur Selbstverteidigung.
„Wie sollte man sich denn in einer Gefahrensituation mit einem potenziellen Angreifer verhalten?“ „Seien Sie laut. Seien Sie aufrecht. Schaffen Sie Öffentlichkeit. Schreien Sie aus vollem Hals. Laufen sie weg“, lauteten die Tipps von Frank Kunze.
Goldene Regel: Abstand halten
Der Selbstverteidigungstrainer und ehemalige Polizeihauptkommissar betonte: „Täter suchen sich Opfer und keine Gegner.“ Sich so zu verhalten sei nicht einfach, sondern eine Übungssache. „Wir bei der Polizei üben regelmäßig, wie man sich in gefährlichen Situationen zu verhalten hat“, erklärte Meike Seifert vom Präventionszentrum.
„Und wenn man beobachtet, dass jemand angegriffen wird?“ „Wenn Sie bei einer Situation das Gefühl haben: Da müsste jemand etwas tun, dann sind dieser jemand Sie“, so Ihnen. Dennoch gelte bei jeglicher Form der Zivilcourage: Abstand halten.
„Spielen Sie nicht den Helden. Bilden Sie eine Gruppe. Schaffen Sie auch hier Öffentlichkeit. Rufen Sie die Polizei.“ Die eigentliche Kunst des Helfens und der Zivilcourage sei es, in brenzlichen Situationen die Nerven zu behalten.
Die Podiumsdiskussion wurde in Kooperation zwischen dem Präventionszentrum der Polizei, der Krankenkasse AOK und dem Verein 1860 in der AOK-Hauptgeschäftsstelle veranstaltet.