Nach fünf Jahren voller Interessenbekundungen, Gesprächen, Planungen und Bauphasen kann am Montag endlich der Betrieb im neuen Kinder- und Familienzentrum (KuFz) Kapitän-Dallmann-Straße am einstigen Standort des Modehauses Nordenholz starten. Mit mehr als 70 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Stadtteilleben wurde die Einrichtung am Freitag eröffnet. Eine Personenanzahl, die auch Bildungssenatorin Claudia Bogedan erstaunte. „So viele Menschen habe ich noch nie bei einer Kita-Eröffnung erlebt. Das zeigt auch, dass es etwas besonderes ist.“
Warum die Kita auch ein Zeichen des Aufbruchs ist, erzählte Ortsamtsleiter Peter Nowack: „Vor fünf Jahren waren die leeren Schaufenster von Nordenholz ein Bild für das trostlose und vergessene Blumenthal. Dort musste was passieren.“ Schließlich sei die Idee aufgekommen, das Zentrum Blumenthals zu beleben und eine Kita zu bauen. Ein Punkt, an dem Herbert Bitsch ins Gespräch kommt.
Genehmigung des Bauantrags dauerte neun Monate
Er ist der Investor und Bauherr des Projekts und war ebenfalls bei der Einweihung dabei. Eigentlich sei er mit dem Unternehmen BCB auf Service-Wohnen und Seniorenheime spezialisiert. In Blumenthal habe er nun die erste Kita gebaut – mit 4,5 Millionen Euro Investitionskosten. Eine zweite Kita folgt: Bitsch ist auch am Neubau der Kita Herrschaftliche Tannen beteiligt.
Einen Kritikpunkt konnte er sich dann nicht verkneifen: „Wir haben am 20. Oktober 2016 den Bauantrag gestellt. Neun Monate später wurde der genehmigt. Das ist eine irre lange Zeit. Eigentlich müsste das in vier bis fünf Monaten gehen.“ Dass im Bildungsbereich vieles besser geworden ist und noch besser werden soll, betonte schließlich Senatorin Claudia Bogedan.
Schon heute würden entsprechende Bauanträge schneller genehmigt. Mit dem Neubau von Kitas verfolge man auch ein bildungspolitisches Ziel: „Frühkindliche Bildung ist wichtig, damit alle Kinder eine faire Chance im Leben bekommen.“
KuFz Kapitän-Dallmann-Straße auch für Stadtteil öffnen
Der Betrieb geht am Montag mit drei Gruppen los, eine davon im Krippenbereich für Kinder unter drei Jahren. Die Einrichtung ist eigentlich für sieben Gruppen ausgelegt. „Wir fangen lieber klein an. Alles ist neu, das Gebäude, das Team, die Kinder. Es gibt viel zu bedenken“, erklärte Wolfgang Bahlmann, Geschäftsführer von Kita Bremen, dem städtischen Träger des neuen KuFz.
Nach und nach sollen weitere Gruppen hinzukommen. Das entscheide sich auch nach der Personalsituation. Die Kita verfügt unter anderem über eine eigene Küche und eine kleine Mehrzweckhalle. Das Zentrum soll für den Stadtteil geöffnet werden.