Im Urteil der Patienten schneidet die private Paracelsus-Klinik besonders gut ab. Foto: Schlie Im Urteil der Patienten schneidet die private Paracelsus-Klinik besonders gut ab. Foto: Schlie
Gesundheitswesen

Geno-Kliniken blicken nach Mexiko

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Die Krankenhäuser suchen inzwischen Fachkräfte im Ausland, indes bewerten Patienten die Ärzte und Pfleger.

Jens Spahn war schon da. Vor zwei Wochen erst tourte der Bundesgesundheitsminister durch Mexiko, um dort Pflegekräfte für eine Arbeit in Deutschland zu begeistern. Jetzt „strecken auch Bremer Krankenhäuser ihre Fühler aus“, sagt Uwe Zimmer, Chef der Krankenhausgesellschaft Bremen, die die Geno-Kliniken betreibt. „Wir werden nicht umhinkommen, Pflegekräfte aus dem Ausland anzuwerben.“

Der stadteigene Klinikbetreiber Gesundheit Nord (Geno) spricht schon mit mehreren Organisationen, die ihn bei der Anwerbung im Ausland unterstützen sollen. „Das betrifft Pflegekräfte und Hebammen“, sagt Geno-Sprecherin Karin Matiszick.

Nach Hebammen will sich die Geno in Italien umschauen, nach Pflegekräften in Mexiko, wo Minister Spahn ja schon die Arbeit in deutschen Kliniken gelobtpreist hat.

Kräfte aus dem Ausland reichen nicht aus

Wichtig seien nicht nur anerkannte Abschlüsse und Deutschkenntnisse, sagt die Geno-Sprecherin. „Eine große Herausforderung ist auch, die Pflegekräfte aus dem Ausland so zu betreuen, dass sie sich bei uns heimisch fühlen.“

Allein mit Kräften aus dem Ausland lässt sich der Personalmangel in deutschen Krankenhäusern aber nicht beheben. Darin stimmen alle Beteiligten überein.

Aktuell lassen sich in Bremen 760 Menschen zu Krankenpflegern ausbilden, 65 zu Kinderkrankenpflegern und 500 zu Altenpflegern. „Geplant ist, die Zahl der Ausbildungsplätze in den nächsten Jahren noch deutlich zu erhöhen“, kündigt Zimmer an.

Die Bremer Kliniken haben deshalb im Internet eine gemeinsame Stellenbörse eingerichtet, als neue Rubrik im Krankenhausspiegel.

Viele brechen die Ausbildung ab

Allerdings brechen allein in der Krankenpflege 20 bis 25 Prozent der Auszubildenden ihre Lehre ab, in der Altenpflege sind es laut Gesundheitsbehörde sogar 25 bis 29 Prozent. Am Geld kann es kaum liegen.

1.140 Euro bekämen Auszubildende im ersten Jahr, sagt Daniela Wendorff, Direktorin des Klinikums Mitte. Auch die Perspektiven seien gut, wie Auszubildender Lukas Heine sagt. „Wir können uns die Stelle aussuchen.“

Paracelsus-Klinik ist am beliebtesten

Der Krankenhausspiegel listet auch auf, wie die Patienten die einzelnen Kliniken beurteilen. In der Rubrik „Behandlung und Betreuung insgesamt“ schneidet die Paracelsus-Klinik am besten ab. 97 Prozent der befragten Patienten sind dort „zufrieden“, gefolgt von der Roland-Klinik mit 93,4 Prozent und dem Rotkreuz-Krankenhaus mit 92,4 Prozent.

Auch in der Beurteilung der „ärztlichen Betreuung liegt die Paracelsus-Klinik mit 91,5 Prozent vorn, vor der Roland-Klinik mit 79 Prozent und dem St. Joseph-Stift mit 77,5 Prozent.

Mit der „pflegerischen Betreuung“ sind in der Paracelsus-Klinik 92,3 Prozent der Patienten zufrieden, dahinter liegt die Roland-Klinik mit 87,1 Prozent und das Rotkreuz-Krankenhaus mit 86,6 Prozent. Alle Details der Bewertung sind im Internet unter bremer-krankenhausspiegel.de abrufbar.

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